Winnetou-Museum in Starigrad
Gegen halb fünf – es hat 29°C und es weht immer noch ein kräftiger Wind – sind wir wieder beim Auto. Da wir heute früh beim Skradiski Bug schneller durch waren, als erwartet, haben wir noch genügend Zeit, um auch noch ins Winnetou-Museum nach Starigrad zu fahren. Ich frag‘ Susanne, ob sie Lust hat, und sie hat.
Bis zum Winnetou-Museum in Starigrad ist es mit dem Auto gerade mal eine halbe Stunde. Und wieder haben wir – das ist schon fast unheimlich – Dummenglück. Das Museum hat nur zwei Mal am Tag für jeweils eine Stunde auf, eine morgens, eine am späten Nachmittag – und die Spätnachmittag-Öffnungsstunde ist – genau jetzt!
Das Winnetou-Museum wurde – soweit mir bekannt ist – 2009 im ehemaligen Motel Alan, Starigrad errichtet, dem es auch heute gehört. Angeblich diente dieses Haus während der Dreharbeiten zu den ersten Winnetou-Filmen tatsächlich als Hauptsitz für die gesamte Filmcrew. Erst ab 1968 soll die Crew dann im neuen Alan-Hotel untergebracht worden sein.
Das Museum wird nicht kommerziell betrieben, sodass es auch keine genauen Zahlen darüber gibt, wie viele Gäste dieses Kleinod tatsächlich pro Jahr besuchen. Wie man mir aber sagte, seien es während der Saison gerne mal 100 bis 150 Personen am Tag, in der Mehrzahl natürlich Deutsche, vereinzelt aber auch Tschechen, Slowaken und Österreicher. Für andere Nationen ist das Museum wohl weniger interessant. Das wundert mich, eigentlich hätte ich hier auch Franzosen und Amerikaner erwartet, waren Winnetou doch Franzose und Old Shatterhand US-Amerikaner.
Die alten Filmplakate der Winnetou-Filme, die damals die Besucher in die Kinos gelockt haben, und die Bilder aus den Filmen hat man auch anderswo alle schon mal gesehen.
Was die Sache aber einzigartig macht, sind Original-Filmrequisiten aus den Winnetou-Filmen, beispielsweise die Scheinwerfer, mit denen man die Szenen seinerzeit ausleuchtete.
Oder aber auch das – denkt man an Filmstars – wirklich bescheiden wirkende Original-Mobiliar aus den Sechziger-Jahren, mit denen die Zimmer von Pierre Brice und Lex Barker nachgebildet sind.
Das – meiner Meinung nach – aber absolute, von vielen übersehene Highlight ist ein unscheinbares, zerschlissenes Fotoalbum, das Fotos unserer Kindheits-Helden während der Drehpausen und privat zeigt: Winnetou, der Beschützer aller Schwachen, mit einem Dackel auf dem Schoß und der stets auf Contenance bedachte Old Shatterhand auch mal lächelnd. Solche Bilder hatte ich zuvor noch nie gesehen und allein schon deshalb hat dich das Museum gelohnt.
Das voll auf deutsche Touristen ausgelegte Museum kostet keinen Eintritt und lebt ausschließlich von Spendengeldern. Dass man da einen entsprechenden Obolus in die aufgehängte Box wirft, versteht sich dann wohl von selbst.
Wir tragen uns ins Gästebuch ein und sind dankbar, dass wir dieses Museum haben erleben dürfen.
Bistro
Bevor wir weiterfahren, trinken wir im gleich neben dem Museum liegenden Bistro Al Dente Račun, für zusammen 8 € einen Latte Macciato und zwei Cola, wovon ich die Eiswürfel – ich mag das nicht, wenn die das Cola so verwässern – in einem Blumentopf entsorgt habe.
Tanken
Da – wie bereits erwähnt – das Tankstellennetz in Kroatien nicht sehr dicht ist, tanken wir direkt neben dem Alan-Hotel zur Sicherheit noch Mal voll.
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