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Krka-Nationalpark und weitere Winnetou-Drehorte



Morgennebel am Hotel Gacka


Über Nacht hat es gewaltig abgekühlt. Susanne musste sich zum Schlafen eine zusätzliche Wolldecke nehmen, danach hat auch sie – ich sowieso – aber auch prima geschlafen.

Als wir kurz vor sieben aufwachen, hat es 10°C und es ist – zum ersten Mal in diesem Urlaub – nebelig. Draußen hört man das Rauschen des Flusses Gacka.

Schnell frühstücken – okay, nicht zu schnell, dazu ist das Frühstück im Gacka einfach zu lecker – dann geht’s los. Als erstes wollen wir heute im Krka-Nationalpark insbesondere den Skradiski-Buk besuchen, wo

und nicht zuletzt, wo

  • die Halbindianerin Paloma Nakama nackt vor Banditen floh.

Ich könnte noch mehr aufzählen, aber das ermüdet.

Zu diesem Skradinski Buk wollen wir also heute hin. Da es bis dorthin über 170 km sind, wir am Skradinski Buk sein wollen, bevor die „große Masse“ kommt und wir auch noch anderes vorhaben, nehmen wir heute – auch wenn es Maut kostet – die Autobahn.

Autobahnfahrt nach Skradin


Als wir um halb acht losfahren, hat es noch immer Nebel, aber bereits fünf Minuten später strahlt bereits wieder die Sonne.

Die nächstliegende Autobahnauffahrt auf dem Weg nach Skradin ist die Naplatna postaja Perušić. Auf dem Weg dorthin sehen wir kurz vor Kvarte rechts einen Storch. Da gibt es bei Susanne dann kein Halten mehr. Sie rastet nahezu aus. Ich weiß nicht, was Susanne an diesen Tieren „gefressen“ hat.

Kurz vor acht ziehe ich am Mautschalter das Ticket. Um zwanzig nach acht sind wir bereits bei der Ausfahrt Sveti Rock. Nur noch 100 km bis Skradin. Aus dem Autoradio – natürlich von der CD – dröhnt „Volle Fahrt Santiano“, sodass ich auf der total leeren Autobahn manchmal ganz vergesse, dass in Kroatien nur 130 km/h erlaubt sind.

Gegen 8:18 Uhr fahren wir – quasi unter dem Winnetou-Land und dem Tulove Grede, welche wir gestern am Spätnachmittag besuchten – durch den Sveti-Rok-Tunnel, den mit 5757 m zweitlängsten Tunnel Kroatiens.

Um 8:28 Uhr sind wir hier nahe bei Jasenice und um 8:38 Uhr in der Nähe von Posedarje, von wo aus man rechts den Paški Kanal sieht, der Teil der Adria ist und die Insel Pag von der Küste Dalmatiens trennt. Insofern müsste das Bergmassiv im Hintergrund der Teil des Velebit sein, in dem die Berge Oglavinovac, Vaganski Vrh, Sveto Brdo und Bojin Kuk liegen.

Um viertel zehn machen wir bei der Raststation Prokljan South eine kurze Pause. Während Susanne einem allzu menschlichen Bedürfnis nachgeht, entdecke ich auf dem Parkplatz eine Haubenlerche, ein Tier, das ich zuvor noch nie gesehen habe.

Dann kommen wir an der Naplatna postaja Skradin an. Ich gebe meine Karte ab. Und obwohl der Monitor sichtbar 8,80 € anzeigt, verlangt der Typ im Häuschen frech „Neun Euro“! Ich streit mich wegen der 20 Cent aber nicht rum und fahr weiter.

Skradin


Um dreiviertel zehn sind wir dann auf dem Parkplatz nahe des Skradin Ferry Piers und der Krka Waterfalls Tours in Skradin. Das passt perfekt, denn um 10:00 Uhr soll hier das Schiff zum Skradinski Buk ablegen.

Nachdem wir unsere Karten haben, dann wieder die gleiche Ungewissheit wie gestern am P3 bei den Plitvicer Seen: Kommen wir mit? Die Sorge ist berechtigt, denn am Bootsanleger stehen – wie bereits gestern am Kozjak – wieder „tausend“ Menschen an. Wie mag das dann erst in der Hochsaison aussehen?

Mit dem Schiff zum Skradinski Buk


Skradin liegt, da die Krka fast ohne Gefälle in die Kvarner Bucht fließt, praktisch auf Meereshöhe. Für die knapp 5 km lange Fahrt – nach 1 km geht’s unter der blauen Skradinski Most hindurch – brauchen wir etwa eine halbe Stunde.

Um kurz nach halb elf kommen wir am Skradinski-Buk-Pier an. Der Fußmarsch von der Anlegestelle (an der Infostelle, einem Klo und einem Kiosk vorbei) bis zur Brücke, über die Old Shatterhand in „Old Shatterhand“ zu Paloma Nakama ritt, dauert es gerade mal fünf oder sechs Minuten.

Skradinski Buk


Links von der Brücke ist der berühmte Skradinski Buk, meiner Meinung nach einer der Hot-Spots des Krka-Nationalparks. Entsprechend staut sich die Schar der Schaulustigen auf eben dieser Brücke und entsprechend lange müssen wir warten, bis ich Susanne endlich mal alleine bei den „Fischgründen der Osagen“ aus „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“ fotografieren kann.

Der Skradinski Buk musste aber nicht nur herhalten als Kulisse bei „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“, sondern auch bei „Old Shatterhand“, und hier insbesondere der rechte, hinter dem Busch liegende, etwas dunkler erscheinende Teil des Wasserfalls.

Von hier sprang Gordana Zeitz-Ceko als Double von Daliah Lavi, welche ansonsten im Film „Old Shatterhand“ die Halbindianerin Paloma Nakama mimte, nackt ins Wasser. 1964 ein Skandal! Da würde ich mich nicht mal voll angezogen an einem Kran gesichert runter wagen.

Nach der Brücke geht es eine steile Treppe hoch, die mich mächtig ins Keuchen bringt, so stark, dass sich Susanne gleich Sorgen macht. Die Treppen hoch hat man links immer wieder einen fantastischen Blick auf die herabstürzenden Kaskaden des Skradinski Buk.

Am Ende der Treppe angekommen gibt es dann eine Terrasse mit einigen Sitzbänken, wo ich mich unbedingt ein paar Minuten hinsetzen, ausruhen und durchatmen muss.

Danach gehen wir ebenerdig zu einer Plattform, von der aus man den ganzen Skradinski Buk von der Seite aus einsehen kann. Von hier aus hat man zudem auch einen fantastischen Blick zurück auf die Krka.

Es geht noch weiter hoch, an der Crkva sv. Nikole (der St. Nikolauskirche) vorbei bis zu einem namenlosen kleinen Kanal bis zur Walkmühle und zum Supukovo jezero, einem kleinen See mit etwa 60 m Durchmesser. Wegen seiner intensiv türkisen Farbe erinnert er mich augenblicklich an den Blautopf in Blaubeuren.

Der Lehrpfad beim Skradinski Buk


An der Walkmühle beginnt, nach einer Brücke, ein etwa 600 m langer mäandernder, aber sehr gut begehbarer, in der Regel ebenerdiger, Bohlenweg zwischen allerlei Wasserläufen, Bächen, Wildbächen, Mühlenbächen, Felsenbächen, Flüsschen, Rinnsalen, Stromschnellen, Kaskaden, Tobel und Gumpen hindurch.

Neben den Gewässern sieht man hier neben seltenen, endemischen Pflanzen vor allem aber auch Tiere wie Enten, Fische und Reptilien. So etwas habe ich in meinem Fotoarchiv schon zuhauf, weswegen mich die Libellen, die hier massenhaft auftreten, umso mehr interessieren.

Ich vermute, dass die Libellen, die sich hier auf die Blätter gesetzt haben, Blauflügel-Prachtlibellen (Calopteryx virgo) sind, die man früher auch „Gemeine Seejungfer“ genannt hat.

Aber sitzende Libellen kann jeder. Jetzt ist der Jagdinstinkt in mir geweckt. Ich geb‘ erst Ruhe, als ich die Tiere dann auch noch im Flug erwische.

Hinterm Marasovića jezero geht es genauso wie wir vor 1½ Stunden hochgestiegen sind, über Treppen zunächst 8 m und auf einer zweiten Treppen dann noch mal 15 m hinunter bis zum Klo hinterm Eingang.

Am Wasserfall unterhalb des Marasovića jezero und auf dem Weg zum Skradinski-Buk-Pier gibt es dann wieder den üblichen Touristen-Stau.

Aber das sieht schlimmer aus, als es ist. Wie geplant, kommen wir auf das 12:00-Uhr-Boot und fahren zurück nach Skradin, wo bereits die nächsten Skradin-Buk-Besucher warten.

Auch wenn wir unser 40-€-Ticket nicht ausgenutzt haben, der Krka-Nationalpark ist nämlich viel mehr als nur Skradinski Buk, sind wir voll auf unsere Kosten gekommen. Der Weg war sehr viel bequemer zu gehen als gestern bei den Plitvicer Seen und der Skradinski Buk steht den Wasserfällen dort an Schönheit in nichts nach. Okay, die Wasser im Plitvicer Nationalpark sind viel, viel wilder, aber was nun „besser“ ist, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wenn wir schon beim Geld-Ausgeben sind. Für den Parkplatz, wo wir zwischen 9:29 Uhr und 13:04 Uhr geparkt haben, mussten wir eben auch noch 4,80 € zahlen. Wer das alles nicht möchte, muss zu Hause bleiben. Wir jedenfalls haben die inzwischen 5½ Tage unseres Kroatien-Delfin-und-Winnetou-Road-Trips mehr als genossen.


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