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Zum 30. Jahrestag – Unsere Hochzeitsreise nach Thailand


Phuket-Town

Elefantenshow

Samstag, 1. Januar 1994



Die Elefantenshow in Phuket und die Darbietung in der Krokodilfarm können sich die Hand reichen. Beide sind meiner Ansicht nach ausschließlich so angelegt, dass „Machos“ und „Poser“ zeigen wollen, was für „Kerle“ sie sind und welche „Weicheier“ die Touristen, von denen sich kaum einer traut, sich unter den Fuß eines Elefanten oder in das geöffnete Maul eines Krokodils zu legen. Um Tiere geht’s da nicht.

Nachdem ein Elefanten-Trainer es vorgemacht hat, sollte sich unbedingt ein Tourist unter den Fuß eines Elefanten legen. Natürlich wollte keiner, so ging der Show-Mensch auf mich zu und zog mich an der Hand Richtung Arena. Ich war völlig überrumpelt und wusste nicht, wie ich mich verhalten soll, aber da hättet ihr mal Susanne erleben sollen, da zeigte Susanne mal, was „richtige (Stoß)-Zähne“ sind. Allein durch ihr Auftreten und die Art  und Weise, wie sie dem Macho „STOP! We don’t like it!“ ins Gesicht schrie, hat gereicht, dass er mich losließ und hinterher selbst in keinen Schuhkarton mehr passte. Ich glaube, eine größere Demütigung hat der schmächtige Männlichkeitsprotz in seinem ganzen Leben wohl noch nie erfahren.

Ich bin mir nicht sicher, aber Tiere wie Krokodile und Elefanten dienen in Phuket wohl nur dazu, Publikum anzulocken. Tierschutz spielt da eine eher untergeordnete Rolle, da der Fokus ausschließlich auf Gewinnerzielung und Unterhaltung liegt. So möchte ich aber nicht unterhalten werden.

Schmetterlingsfarm


Beim vor drei Jahren gegründeten, privat geführten „Phuket Butterfly Garden“ im Norden Phukets kann ich mir solche Missstände in der Tierhaltung nicht vorstellen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir zu Wirbeltieren einfach eine ganz andere emotionale Bindung haben als zu Insekten. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Tiere – die als Schmetterling ohnehin nur ein paar Wochen oder höchstens Monate leben –  in Schmetterlingsparks in einer Art und Weise gezüchtet und gehalten werden, die deren natürlichen Bedürfnissen schon eher entsprechen als eine Kette am Fuß eines Elefanten oder eine Zwei-Quadratmeterbox für ein Krokodil. Außerdem ist nicht geklärt, ob Schmetterlinge – so zerrupft wie manche im Freiland umherfliegen – überhaupt Schmerzen oder andere Gefühle empfinden können.

Hier kann man Schmetterlinge sehen, die man in Deutschland – zumindest ich nicht – noch nicht mal vom Namen her kennt, oder habt ihr jemals von einem „Scharlachroten Schwalbenschwanz“, einem „Orangen Tiger“, einem „Monarchfalter“ oder gar einem „Zitronenauswanderer“ gehört?

Der in den tropischen Regenwäldern Asiens beheimatete „Scharlachrote Schwalbenschwanz“ ist riesig. Vergleicht man diesen mit dem in Deutschland wohl bekanntesten Schmetterling, dem Tagpfauenauge, dann unterscheiden sich deren Flügelspannweiten um das rund Zweieinhalbfache (14 cm zu 5,5 cm). Das ist grad so, als ob man eine Boeing 747 (Jumbo Jet), deren Flügelspannweite 64 m beträgt, mit den 11 Metern einer Cessna 172 vergleicht. Da ist das Verhältnis auch in etwa 2,5:1.

Der Orange Tiger ist – wie wir – offensichtlich auch auf Urlaub hier, denn eigentlich ist er – obwohl er tigerartig gestreift ist, was ja zu Asien passen würde – in der Gegend zwischen Mexiko und dem Amazonas-Regenwald zu Hause. Seine Flügelspannweite beträgt 86 bis 89 Millimeter.

Der Monarchfalter kommt ursprünglich aus Amerika, hat sich aber im 18. Jahrhundert über den ganzen Südpazifik bis nach Australien ausgebreitet. Die Größe der Falter variiert stark, die durchschnittliche Flügelspannweite reicht von 85 bis 124 Millimeter.

Es sind so viele verschiedene Schmetterlinge hier, aber nur wenige kann ich zuordnen. Der letzte, bei dem das möglich ist, ist der Zitronenfalter oder auch Zitronenauswanderer. Er kommt in weiten Teilen Europas, Asiens und sogar in Australien vor. „Auswanderer“ heißt er deshalb, weil er quasi der „Zugvogel unter den Schmetterlingen“ ist. Nur wenn er im Winter in wärmere Gebiete „auswandert“, kann er – der im Gegensatz zu den vorgenannten Schmetterlingen sogar mehrere Monate alt werden kann – überleben.

Die Schmetterlingsfarm hat uns von allen drei Tier-Präsentationen am besten gefallen. Ich denke, dass die Tiere hier am ehesten artgerecht gehalten werden.

Kata Beach Resort


Gerade noch vor Sonnenuntergang – der ist hier schon um kurz vor halb sieben – kommen wir wieder ins Hotel zurück.