Zum 30. Jahrestag – Unsere Hochzeitsreise nach Thailand
Mit dem Bus von Chumphon nach Krabi
Dienstag, 28. Dezember 1993
Heute steht eine Gewalts-Bustour auf dem Programm. 450 km, knapp acht Stunden reine Netto-Fahrzeit sind dafür veranschlagt. Das kann ja heiter werden. Gestern waren’s nur etwa halb so viel Kilometer und da waren wir schon fertig.
Besuch bei einem Kaffee- und Gewürz-Bauern
Gemüsegärten in Thailand sehen auch ganz anders aus, als wir sie von Deutschland her gewohnt sind. Während Gärten in Deutschland hauptsächlich der Erholung dienen, wo nebenbei eben auch Pflanzen wie Kartoffeln, Karotten, Kohl und Erdbeeren angebaut werden, dienen die Gärten hier in Thailand, wo es ganzjährig warm ist, in erster Linie der Ernährungssicherung. Hier gibt es Bananen, Pfeffer, aber auch Kaffee, Zitronengras und Thai-Auberginen.
Obwohl Kaffee hauptsächlich in den nördlichen Bergregionen um Chiang Mai, Chiang Rai und Mae Hong Son angebaut wird, entdecken wir hier auch Kaffeepflanzen. Robusta-Kaffee geht, im Gegensatz zu Arabica, nämlich auch in tieferen Regionen. Viel hat der Bauer allerdings nicht, vielleicht ist der Anbau ja nur für den Eigenbedarf und für Freunde gedacht.
Dagegen kann er mit einigen Bananenstauden aufwarten. Die südlichen Regionen Thailands sollen aufgrund des tropischen Klimas besonders geeignet sein für Bananenanbau. Ganz nebenbei erzählt man uns, dass Thailand mit zu den größten Bananenproduzenten der Welt gehören soll. Da die Bananen, hauptsächlich Cavendish-Bananen, vorwiegend nach China, Japan und andere asiatische Länder verschickt werden, bekommen wir von Thai-Bananen in Deutschland nichts mit. Für den Eigenbedarf bauen die Bauern lokale Sorten wie die kleine, aber sehr aromatische „Kluai Khai“ oder „Kluai Namwa“ an.
Das tropische Klima und die richtigen Bodenbedingungen sind ausschlaggebend dafür, dass in Thailand – u.a. auch in der Gegend um Chumphon – Pfeffer angebaut wird. Da Pfefferpflanzen rankende Reben sind, benötigen sie – ähnlich wie bei uns der Hopfen – Unterstützung durch Pfähle oder Gitter.
In Thailand werden hauptsächlich schwarzer Pfeffer, weißer Pfeffer und grüner Pfeffer angebaut. Schwarzer Pfeffer wird aus reifen, getrockneten Pfefferkörnern hergestellt, während weißer Pfeffer aus den reifen Körnern hergestellt wird, nachdem die äußere Schale entfernt wurde. Grüner Pfeffer wird aus unreifen Früchten hergestellt und hat eine frischere, mildere Schärfe.
Die hellgrünen Blätter links sehen aus wie die eines Banyan- oder Bodhi-Feigen-Baums, allerdings habe ich nirgendwo Feigen entdeckt. Und was die Ranke anbelangt, das weiß ich gar nicht, was das ist. Was ich aber weiß: Bis Krabi, wo wir heute übernachten werden, liegen noch rund 400 km oder 6 Stunden reine Fahrzeit. Na Mahlzeit.
Muschelzucht am Khlong La Un
An einem Seitenarm des Khlong La Un, etwa eine Stunde später, machen wir Rast und blicken runter auf den Fluss. Auf Pontons schwimmenden Häuser deuten darauf hin, dass hier offensichtlich Muschen gezüchtet werden. Dabei werden unterhalb der schwimmenden Häuser mit jungen Muscheln bestückte Muschelkörbe oder -seile ins Wasser gelassen. In den Körben oder festgesetzt an den Seilen können die Muscheln dann geschützt wachsen, bis sie dann, wenn sie ausgewachsen sind, „geerntet“ werden können.
Schwimmende Muschelzuchten sollen übrigens nachhaltiger sein als konventionelle Muschelzuchten, da sie weniger Bodenstörungen und Umweltauswirkungen verursachen. Sie tragen auch zur Verbesserung der Wasserqualität in der Region bei, indem sie überschüssige Nährstoffe aufnehmen.
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