Zum 30. Jahrestag – Unsere Hochzeitsreise nach Thailand
Chumphon
Montag, 27. Dezember 1993
Nach einer über dreistündigen Busfahrt mit Rum und Kokosnuss im Magen erreichen wir völlig erschöpft gegen Abend die Stadt Chumphon. Natürlich ist auch hier die Sonne schon längst wieder untergegangen. Aber auch wenn man kaum mehr etwas sieht, habe ich hier ein ganz schlechtes Gefühl und möchte am liebsten gleich wieder weg. Ob das jetzt an unserer persönlichen Verfassung liegt – schließlich prasseln bei dieser Reise die Eindrücke schneller auf uns rein, als wir sie verarbeiten können – oder am Hotel, das an das Hua Hin von gestern bei Weitem nicht rankommt, ich weiß es nicht.
Auf ein Singha in Chumphon
So schlecht, dass man auf ein Bierchen in der Stadt verzichtet, kann die Stimmung aber gar nicht sein. Deshalb haben wir uns um 18:00 Uhr mit Gisela und Leo sowie Gerhard (einem anderen Mitreisenden) im Foyer verabredet. Wir wollen noch in die Stadt auf ein Singha. Nur so – in einer Kneipe bei Einheimischen und eben nicht bei Vorzeige-Kokosnussbauern – denken wir, kann man die lokale Kultur und die Menschen kennenzulernen.
Die Stadt gefällt uns gar nicht. Das unangenehme Gefühl, das ich bereits vorhin hatte, bleibt. Die Stadt ist nicht besonders sauber (vorm Hotel wuseln Kakerlaken), die Einheimischen fahren wie die Verrückten und überall stehen zerbeulte Autowracks rum. Zu einem Sicherheitsgefühl trägt das nicht bei. Trotzdem hocken wir uns in eine Kneipe, bestellen unser Singha und gehen anschließend – ohne besonders positive Erfahrungen – wieder zurück ins Hotel.
Live-Musik im Jansom Chumphon Hotel
Im Hotel ist heute Abend noch Live-Musik angesagt. Wie üblich bei solchen Abenden werden bei der Songauswahl in erster Linie die Vorlieben der internationalen und regionalen Gäste berücksichtigt, und so bleiben Schmusesongs wie „I Just Called to Say I Love You“, „Lady in Red“, „Hello“ oder „Endless Love“ natürlich nicht aus.
Im Hintergrund der Bühne ist schon für das bald beginnende Jahr dekoriert, aber nicht, wie bei uns mit der Jahreszahl 1994, sondern – wie es in Thailand eben üblich ist – für das Jahr 2537. Das liegt daran, dass als Start-Zeitpunkt für den buddhistischen Kalender das Jahr genommen wir, in dem Buddha gestorben ist. Wann das war, weiß man aber nicht so ganz genau und so hat man eben das Jahr 543 v. Chr. als Beginn des buddhistischen Kalenders festgelegt.
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