Teneriffa – Freitag, 22. August 2014 und vorher
Wie sieht für mich der ideale Urlaubsort aus?
Wie sieht für mich aus, der ideale Urlaubsort? Warm soll es sein und natürlich soll es dort nicht regnen. Atemberaubende Landschaften soll es geben, die man als Fotograf durchwandern kann und natürlich Leihwagen, um damit auch mal locker größere Strecken zu überbrücken. Selbstverständlich will der Fotograf der Meeresakrobaten auch Wale und Delfine zu sehen bekommen und – wenn möglich – „tausend“ andere Tiere auch, Tiger z. B oder Adler oder Leoparden. Abends dann wären ein leckeres Bierchen und Live-Musik nicht schlecht. Dazu soll es Spielraum geben für Informationen und Anekdoten und schließlich soll das Ganze nicht länger als eine Woche dauern.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wolle ich mit diesem „Wunschzettel“ eine auf Tourismus getrimmte „eierlegende Wollmilchsau“. So einen Urlaubsort kann es doch gar nicht geben! Doch! Doch, den gibt es! Nur 4½ Flugstunden von München entfernt, 1350 km vom spanischen und 350 km vom afrikanischen Festland, auf dem 28. Breitengrad nördlich und zwischen dem 16. und 17. Längengrad östlich: Teneriffa!
Teneriffa also heißt die „eierlegende Wollmilchsau“, Teneriffa ist mit etwas über 2000 km² die größte der Kanarischen Inseln. Mit 2000 km² Fläche können viele nichts anfangen, deshalb hier eine etwas andere, vielleicht einfachere Darstellung. Die Insel ist an der längsten Stelle von Punta de Rosca im Südwesten bis zum Roque Bermejo im Nordosten etwa 85 km lang und an der breitesten Stelle (zwischen Punta des Frailete im Westen und Poris de Abona im Südosten) etwa 50 km breit.
Im März 2014 habe ich dann bei H&H-Touristik für die Zeit vom 22. Bis 29.8.2014 eine Reise nach Teneriffa gebucht. Flug und Halbpension für knapp 800 €. Wohnen sollte ich im Bonanza-Apart-Hotel in 38660 – Playa de las Américas – Adeje – Tenerife. Besonders gut kam das Hotel im Holiday-Check ja nicht weg, aber da ich meinen Urlaub ohnehin nicht im Hotel, sondern eher auf dem Wasser oder in der tollen Landschaft Teneriffas verbringen wollte, war mir das relativ egal.
Es geht los
Am Freitag 22.8.2014 bringt mich meine Frau zum Zug. Auch wenn wir jetzt schon über zwanzig Jahre – oft auch getrennt Urlaub machen – ist es immer ein blödes Gefühl, wenn der eine wegfährt, und der andere steht draußen am Bahnsteig. Aber bereits im Zug ist das blöde Gefühl dann sehr schnell weg.
Nach nur 25 Minuten Fahrt komme ich in München Pasing an. Dort fährt der Zug nach Laim, dorthin muss ich zuerst, wenn ich zum Flughafen will, heute ausnahmsweise mal nicht auf Gleis 1 sondern auf Gleis 8 ab. Ein blödes Hin- und Her-Gerenne. Da kommt gleich schon mal richtig Stress auf. Trotzdem habe ich den Zug nach Laim gerade noch erwischt. In Laim ist’s dann nicht besser. Die Verbindungstreppen zwischen den Bahnsteigen sind hier in Fahrtrichtung ganz hinten und Rolltreppen gibt es nicht. Dazu ist die Umsteigezeit so knapp bemessen, dass Du in der Kürze der Zeit mit deinem Koffer ganz schön was zu tun hast.
Aber jetzt sitz ich endlich im richtigen Zugteil. Selbst da kann man noch Fehler machen. Der Zug wird nämlich in Neufarn geteilt und und nur der hintere Teil fährt zum Flughafen. Aber jetzt ist alles Paletti. Der Urlaub kann beginnen. Neben mir sitzt ein super netter Typ aus Langweid. Der will nach Australien zum Whale-Watchen. Klar, welches Thema uns dann noch bis zum Flughafen beherrschte.
Flughafen München
Zum Glück hatte ich mir heute Nacht um 1:00 Uhr den Wecker gestellt und mir beim Online-Einchecken bei Condor einen Sitzplatz auf der rechten Seite reserviert (ich will bei der Landung den Teide fotografieren) und auch gleich den Boarding-Pass ausgedruckt, sodass ich am Flughafen dann nicht in der langen Reihe vorm Thomas-Cook-Schalter anstehen muss, sondern mich gleich am Fast-Drop-Schalter anstellen kann. Da stehen nur etwa zehn Leute vor mir.
Aber obwohl ich mir den Boarding-Pass bereits zu Hause ausgedruckt habe, gibt’s hier nochmal ’ne richtige Karte. 8F sitz ich und Boarding Time ist in etwa einer Stunde.
So, das Gepäck und ein nerviger „Mit-am- Fast-Drop-Schalter-Ansteher“, der mir 20 Minuten lang erklärt hat, was ich in Teneriffa alles ansehen muss und er der absoluter Teneriffa-Kenner sei, sind endlich weg und ich kann mir in der Coca-Cola-Bar noch was zu trinken holen. Danach schlendere ich bis zum Boarding noch etwas durch den Flughafen. Die Werbung des Autovermieters Sixt „Sind ihnen die Kröten flöten gegangen? Bei Sixt passiert Ihnen so was nicht“ bringt mich zum Schmunzeln.
Der Flug nach Teneriffa
12:00 Uhr, das Boarding beginnt, aber wo ist der Flieger? Nichts mit durch den Rüssel gehen. Die Condor steht etwas weiter weg und wir müssen noch den Bus nehmen.
Der Flieger, eine Boeing 757-300 sieht toll aus mit dem grünen Janosch-Frosch an der Seite. Der lümmelt sich an der Bordwand schon so richtig urlaubsmäßig ins große Condor-C. Bald werden auch wir im Flugzeug lümmeln und in 4½ Stunden schon werden wir in Teneriffa sein.
Aber der Start verzögert sich. Eigentlich sollten wir ja inzwischen schon in der Luft sein, aber das geht nicht, weil irgend jemand seine schwarze Handtasche, die mit dem auffälligen grünen Schal am Griff, draußen neben der Flugzeug-Treppe hat stehen lassen. Die Tasche muss erst noch von seinem Besitzer / ihrer Besitzerin identifiziert werden. Dann aber geht´s endlich los.
Genau zwei Stunden sind wir unterwegs als wir in Lissabon die Mündung des Tejo mit der Brücke des 24. April überfliegen und knapp vier Stunden, als wir die Küstenlinie von La Gomera erreichen. Irgendwie die falsche Seite. Das mit dem Teide-Foto wird dann wohl nichts werden. Nun ja, macht ja nichts. Den Teide werde ich sicher auch noch von der Insel aus oft genug zu sehen bekommen.
Gelandet in Teneriffa
17:42 Uhr. Wir sind gelandet. Es war ein wunderschöner Flug mit sehr, sehr angenehmen Sitznachbarn: Katharina und Christian aus Österreich. Von ihnen habe ich – im Gegensatz zu dem Typen am Fast-Drop-Schalter in München eine Menge Brauchbares über Teneriffa erfahren.
Jetzt sehe ich ihn doch noch, den Teide, und auf der anderen Seite den Montaña Roja, wenn auch nicht vom Flieger sondern vom Rollfeld aus.
Im Flughafengebäude geh’n wir jetzt erst mal – an der kompletten Längsseite des Flughafengebäudes entlang – durch einen langen Schlauch Richtung Gepäckausgabe. Noch 10 Stufen hoch und dann stehen wir kurz vorm Gepäckband. 17:00 Uhr ist es inzwischen nach spanischer Zeit. Doch bevor man seinen Koffer holen kann, bekommt man erst mal von allerlei Flugblatt-Verteilern irgendwas in die Hand gedrückt. Die Landkarte von Tenerife Pearl halte ich dabei für richtig gut. Da sind alle Strände und Sehenswürdigkeiten verzeichnet, die mich interessieren. Genauer als auf jeder anderen Karte, die ich kenne.
Inzwischen sind auch die Koffer angekommen und wir strömen zum Ausgang. Doch wo ist der Typ mit dem H&H-Schildchen? Nicht da! Nichts ist’s mit H&H! Während all die anderen Fluggäste, beispielsweise die von TUI oder Neckermann bereits abgeholt sind, überzeugt H&H-Touristik durch Abwesenheit. Das fängt ja schon mal gut an. Da ich jetzt langsam alleine da stehe, wage ich mal eine TUI-Mitarbeiterin anzusprechen. „Zu H&H müssen Sie nach Schalter 25.“ So, und warum steht das nirgendwo auf meinen Reiseunterlagen? Das ist schon mal kein guter Service!
Die Frau am Schalter 25 ist dann auch nicht grad die Freundlichkeit in Person. Okay, ich bekomme ich einen DIN A 5-Briefumschlag ausgehändigt mit dem mürrischen Hinweis, nach Bus-Steig 29 zu gehen und dort auf den Bus 239 zu warten, aber das war’s dann auch.
In Teneriffa ist´s drückend heiß, aber Bus 239 ist tatsächlich da. Ich verstaue meinen Koffer im geöffneten Bus-Kofferraum und steig ein. Geschlagene 23 Minuten sitzt man dann uninformiert da, bis dann endlich eine „Offizielle“ kommt. „Denken Sie daran, Teneriffa-Wasser ist kein Trinkwasser und Wertsachen müssen Sie unbedingt im Hotel-Safe verstauen.“ Was war das denn?
10 Minuten später sind wir dann aber endlich auf der Autobahn Richtung Adeje. Rechts oben sieht man den Teide, links unten das Meer. Es ist gleißend hell, staubig und trocken. Aber was das Allerbeste ist, mein Navi funktioniert. Noch 9,5 km bis zum Hotel. Mann bin ich froh, habe ich mir doch die vielen, vielen Locations, welche ich besuchen will, allesamt im Vorfeld ins Navi eingespeichert.
Hinweis: Eine Kommentar-Möglichkeit besteht ganz am Ende des Berichts.
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