Teneriffa – Auf der Insel der Glückseligen
Auf der Insel der Glückseligen
„Inseln der Glückseligen“ werden sie genannt, die sieben Inseln der Kanaren: Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Palma, La Gomera, Lanzarote und El Hierro. Zusammen mit unserem Sohn Simon hat meine Frau Susanne im April 2011 die größte der sieben Inseln – Teneriffa – besucht. Während ihres einwöchigen Aufenthaltes hatten sie oft so etwas wie Glückseligkeit empfunden und das nicht nur bei der Begegnung mit den Walen und Delfinen im Atlantik, sondern auch beim Betrachten der wundervollen Natur im Landesinnern und beim Einatmen der gesunden Insel-Luft.
Ich bin stolz, dass mir Susanne ihren kritischen und informativen Meeresakrobaten-Bericht für meine Homepage zur Verfügung gestellt hat. Die Fotos sind allesamt von Susanne und Simon. Filme von den Meeresakrobaten findet ihr u.a. hier. So, und nun viel Spaß beim Lesen und Schauen.
Exkursion in den rauen Norden
Obwohl wir uns während unseres Urlaubs die meiste Zeit im Süden der Insel aufgehalten haben (denn dort finden die Wal- und Delfin-Ausfahrten statt), haben wir an einem Tag zusammen mit der sympathischen Reiseleiterin Lucia auch eine Exkursion in den Westen und in den Norden der Insel unternommen. Im Norden von Teneriffa ist es sehr viel rauer als im Süden. Von Nord nach Süd, von West nach Ost und von der Küste ins Bergland verändert sich die Landschaft alle paar Kilometer. Ein typisches Merkmal für eine Insel, die aus verschiedenen Vulkanausbrüchen entstanden ist.
Lava, Tuff und Asche, Geröllhänge, Pinienwälder, Felsenriffs, Schluchttäler – das sind die am meisten zu bewundernden Landschaften auf Teneriffa. Es gibt Baumheide und Lorbeerwälder, die von der Feuchtigkeit der meist in Wolken liegenden Geröllhänge profitieren. Weiter unten Richtung Süden sieht man Feigenkakteen, Palmen, Ginster, Agaven und Passionsblumen.
Am Höllenberg
Lucia erklärt uns, dass der höchste Berg Spaniens, der 3.718 m hohe Teide, auch Höllenberg genannt wird. Die Ureinwohner – die Guanchen – waren der Meinung, in ihm herrsche der Teufel. Schließlich ist er (sowie kleinere Vulkane in seiner näheren Umgebung) schon mehrmals ausgebrochen. Im Teide-Nationalpark, den es seit 1954 gibt, wachsen Pflanzen, die ausschließlich in diesem in 2.000 m Höhe gelegenen Gebiet vorkommen: das Teide-Veilchen, der Rote Teide-Natterkopf oder die Teide-Skabiose. Der Park wurde 2007 zum Naturerbe der Menschheit erklärt.
Der aktuelleste Ausbruch eines Teide-Nebenkraters reicht ins Jahr 1909 zurück. Verheerend war der Ausbruch von 1706. Er war so gewaltig, dass seine Lavaströme Teile eines ganzen Dorfes – Garachico – zerstörten. Der Hauptvulkan Teide selbst ist schätzungsweise vor 1.100 oder 1.200 Jahren zum letzten Mal ausgebrochen. Das Alter des Vulkanberges wird mit 500.000 Jahren angegeben.
Auf etwa 2.500 m Höhe fährt eine Seilbahn zum Berggipfel (bis auf 3.500 m) hoch. Das Vergnügen kostet 25 Euro. Die haben Simon und ich uns gespart, denn die Aussicht von den den Berg umgebenden Felsformationen und Geröllhalden war beeindruckend genug. Zwischen Ende Oktober und bis in den März/April hinein kann es hier oben Schnee geben. Bei unserem Besuch war der Teide jedoch schneefrei.
Der größte Drachenbaum der Welt
Es gibt nicht nur die Legende vom Höllenberg, in dem der Teufel hausen soll, sondern es werden von Generation zu Generation auch Geschichten weitergereicht, die sich um den Drachenbaum ranken. Er wurde von den Guanchen geradezu vergöttert. Der rötliche Harzsaft wurde zur Herstellung von Heilsalben verwendet, außerdem mumifizierte man die Toten mit dieser zähen Flüssigkeit.
In Icod (Nordwesten der Insel) steht der größte und älteste Drachenbaum der Welt. Man schätzt sein Alter auf 400 bis 1.000 Jahre. Genau lässt sich sein Alter nicht bestimmen, da er in Wirklichkeit kein Baum, sondern eine Art Liliengewächs ist, das keine Jahresringe zur Altersbestimmung aufweist wie die Bäume. Seine Höhe beträgt ungefähr 17 Meter.
„Drachenbäume sehen aus wie riesengroße Broccoli-Gewächse”, erklärt uns Lucia. „Sie kommen außer auf den Kanarischen Inseln auch noch in Madeira, auf den Azoren und im Norden Afrikas vor.”
Spezialitäten von Teneriffa
Lucia macht uns mit weiteren Beispielen der üppigen Vegetation von Teneriffa vertraut. So zeigt sie uns bei der Fahrt ins Ovatara-Tal eine große Schneise mit umgefallenen Kiefern. Es handelt sich dabei um kanadische Kiefern, die einem im Februar 2010 wütenden Sturm nicht standgehalten hatten. Einzelne Bäume stehen jedoch noch. „Das sind kanarischeKiefern”, erklärt uns Lucia. „Die sind sehr robust. An ihnen wachsen sogar wieder neue Triebe, wenn ein Waldbrand alle Zweige versengt hat. Ihr Stamm ist praktisch feuerfest.”
Bis in große Höhen werden Kartoffeln angepflanzt. Die gibt es u.a. im 1.450 m hoch gelegenen Dorf Villaflor. Etwa 50 verschiedenen Kartoffelarten werden auf Teneriffa kultiviert. Auf den Kanaren nennt man die Kartoffel wie im Lateinamerikanischen „papa”. Am besten haben mir die „papas” in Salzkruste geschmeckt. Dazu Fisch und herrliches Gemüse von der Insel. Mmmmh – ein Hochgenuss!!!
In den Restaurants von Teneriffa wird auch eigener Fisch aus dem Atlantik gereicht. Dazu gehören: verschiedene Brassenarten, Barsche, Makrelen, Sardinen, Muränen, Thunfische, Drachenköpfe, Fleckhaie und Stöckerfische. Als Nachtisch gibt es dann oft die kleinen kanarischen Bananen. Die kann man nur auf den Kanaren essen. Sie werden nicht exportiert. Bis in 300 m Höhe sehen wir auf unserer Exkursion riesige Bananenplantagen. Lucia erklärt uns, dass jede Staude nur einmal Früchte trägt, gleichzeitig aber immer einen oder mehrere Nebentriebe entwickelt, aus denen dann neue Stauden wachsen.
Unsere kompetente Reiseleiterin schärft unseren Blick für Mandel-, Orangen- und Avokadobäume, Mispeln und Feigen, die teilweise bereits Früchte tragen. Zum landestypischen Essen wird meist eine aus vielerlei Gewürzen und Öl gemischte Sauce (=mojo) gereicht. „Mojo de ajo” (mit Knoblauch) hat mir am besten geschmeckt ;o)) Zum Trinken gibt es köstlichen Wein und das filtrierte Wasser aus unterirdischen Seen, das sich dort auf dem harten Vulkangestein der Insel gesammelt hat. 1.600 km Tunnel führen durchs Gebirge. Das gespeicherte Regenwasser wird durch sie in die Haushalte der Einwohner von Teneriffa geleitet.
Ein bisschen Allerlei
Nach so vielen Informationen und kulinarischen Genüssen geht es über die Masca-Schlucht und das Teno-Gebirge wieder zurück in den Süden. Toll war die Exkursion mit Lucia, die uns „ein bisschen Allerlei” von der Insel gezeigt hat. Wir hatten das große Glück, mit ihr eine besonders kompetente und sprachgewandte Insiderin erwischt zu haben. Obwohl sie derartige Exkursionen oft anbietet (schließlich haben im letzten Jahr immerhin 5 Millionen Touristen die Insel besucht – und das bei gerade mal 900.000 Einwohnern …), vermittelte sie ihre Informationen und Geschichten keineswegs, wie auswendig gelernt, sondern sehr individuell und unterhaltsam. GRACIAS, Lucia!
Zeitverschiebung
Nicht nur die Vegetation und die Landschaft sind ganz anders als in Deutschland, auch die Uhren ticken anders als zu Hause. Es gibt eine Zeitverschiebung von einer Stunde. Wenn es in Deutschland 13 Uhr ist, dann stehen die Zeiger auf Teneriffa auf 12 Uhr. Nicht so recht gewöhnen konnte ich mich an den späten Sonnenaufgang. Als Frühaufsteherin war ich schon sehr erstaunt, als es um 7:15 Uhr immer noch „zappenduster” war.
Wa(h)lheimat
Die Gewässer zwischen Teneriffa und La Gomera bieten nicht nur für zahlreiche Wal-Arten eine Heimat, sondern es verbringen auch viele „Dauer-Touristen” den Winter auf der Insel. Sie überwintern dann in Appartements, in denen sie sich selbst versorgen können. Das „bisschen Allerlei”, das die Insel bietet, scheint vielen Ausländern zu gefallen, und das Klima an der Küste ist das ganze Jahr über sehr mild (Teneriffa liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Florida und die afrikanische Sahara ist nur etwa 300 km entfernt).
Die „blaue Flagge”
Ich war im Vorfeld ja sehr skeptisch, was die Whale-Watching-Angebote auf Teneriffa angeht. Sehr oft habe ich gelesen, dass zu viele Anbieter zu oft hinaus aufs Meer fahren und die Tiere belästigen.
Die Schiffe im Süden Teneriffas fahren entweder vom Puerto Colón (Las Américas) oder von Los Christianos aus ab. Fast alle Schiffe verfügen über die „blaue Flagge”, mit der das Ministerium für Tourismus der Kanarischen Regierung diejenigen Schiffe auszeichnet, die zur Beobachtung von Walen und Delfinen berechtigt sind.
Es werden bis zu drei Ausfahrten täglich angeboten. Dabei gibt es zwei-, drei- und vier- bis fünfstündige Fahrten. Die kurzen Touren beschränken sich auf die Wal- und Delfinbeobachtung, die längeren Touren laden zusätzlich zum Schwimmen in einer ruhigen Bucht ein und bei ihnen ist außerdem ein Essen inbegriffen. Die Preise liegen je nach Tourlänge zwischen 17 und 40 Euro. Es ist empfehlenswert, den Ausflug jeweils in den Ticket-Büros am Hafen zu kaufen, da die Tickets hier bis zu 5 Euro pro Fahrt billiger als auf dem Schiff direkt angeboten werden.
Zurück zu meinen Bedenken in Bezug auf einen aggressiven Wal-Tourismus. Davon habe ich auf vier Touren, die ich jeweils von Puertó Colon in Playa de las Américas unternommen habe, nichts gemerkt. Es fahren tatsächlich einige Schiffe (meistens Katamarane) mehrmals täglich aufs Meer, doch sie verteilen sich auf verschiedene Regionen, sodass sich immer nur ein, zwei Schiffe in unmittelbarer Nähe der Wale aufhalten.
Man müsste – statt um das Wohl der Wale und Delfine besorgt zu sein – eher an die Passagiere an Bord denken ;o)) Zwischen dem 17. und 24. April war der Atlantik derart ruppig, dass es bei drei von vier Ausfahrten etliche seekranke Gäste gab. Die anderen wurden hin und her geschleudert und haben sich den einen oder anderen blauen Fleck eingefahren. Den Kindern konnte es allerdings gar nicht genug wild zugehen. Sie jubelten bei jeder Welle, auch wenn sie sich bei den feuchten „Achterbahnfahrten” einige Male auf dem Allerwertesten oder auf allen Vieren wiederfanden.
Windig, wild und schön
Auch wenn auf jeder Tour für einige Gäste an Bord die Spucktüten zum begehrten Begleiter wurden, habe ich die Ausfahrten zu den Großen Tümmlern und Kurzflossen-Grindwalen (das sind die am meisten vorkommenden Arten zwischen Teneriffa und La Gomera) sehr genossen. Die Katamarane sind langsam fahrende Schiffe. Sobald eine Wal-Gruppe gesichtet wird, wird der Motor auf Leerlauf gestellt, und alle an Bord sind mucksmäuschenstill. Es herrscht eine andächtige Ruhe.
Entgegen der landläufigen Meinung und Empfehlung, dass es einem auf größeren Schiffen weniger schlecht wird als auf kleineren, haben Simon und ich eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Unser Lieblingsboot war der kleine Katamaran „Bonadea II”, der gerade mal 22 Personen aufnehmen kann. Hier ist man den Walen und Delfinen ganz nah. Und man ist durch die kleineren Ausmaße des Gefährts dem Ozean stärker verbunden, was auch eine eventuell aufkommende Seekrankheit unterdrückt.
Auch die in den Internet-Foren viel gerühmte „Freebird One” haben wir bestiegen. Es passen ungefähr 100 Passagiere auf den großen Katamaran. Die Tour mit diesem Giganten läuft sehr professionell ab. Es werden beim Besteigen des Schiffes Fotos gemacht und während der Exkursion wird ein Film gedreht. Beides kann man dann am Schluss des Ausflugs für 15 bzw. 35 Euro erwerben. Meiner Meinung nach könnte man auf diese (aufdringlichen) Aktivitäten verzichten. Doch das Fotografieren scheint gerade „in” zu sein. Denn auch auf der kleinen „Bonadea II” wurde geknipst und das Ergebnis am Schluss verkauft. Weil recht viele Bilder nicht ihren Besitzer wechseln, da sich auch andere Touristen – genauso wie ich – von diesem Angebot „übers Ohr gehauen” fühlen, finde ich, dass dieses Geschäft dem Umweltschutz abträglich ist. Es werden so viele Bilder, die aus Hochglanzpapier gefertigt wurden, einfach weggeworfen.
Sanftes Whale-Watching in rauen Gewässern
Teneriffa nimmt eine wichtige Stelle ein, wenn es um die Beobachtung von Meeressäugern in freier Wildbahn geht. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, hat in diesem Jahr im Tourismuszentrum von Costa Adeje ein Kurs begonnen, in dem sich 25 Personen zu fachkundigen Führern im Bereich maritimen Ökotourismus ausbilden lassen. Dabei gehören theoretisches Grundwissen über die Arten, ihre Erkennungsmerkmale und Lebensgewohnheiten ebenso zum Lehrplan wie die Bedeutung des Tourismus und der richtige Umgang mit den Gästen. Um die Tiere möglichst wenig zu stören, sind Minimalabstände und besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Begegnung von Müttern mit Jungtieren vorgeschrieben.
Demnächst werden außerdem acht Schautafeln an den wichtigsten Sporthäfen der Südwestküste aufgestellt, um die Besucher noch intensiver über den Wal- und Delfinreichtum Teneriffas aufzuklären. Zu einem späteren Zeitpunkt ist ein Informationszentrum geplant.
Die Wale ziehen nicht nur Touristen an, sondern auch Wissenschaftler aus aller Welt, die den Geheimnissen der Meeressäuger durch ihre Studien einen Schritt näher kommen wollen. Quelle: Kanaren-Express.
Kriterien für nachhaltiges Whale-Watching
Der Reiseveranstalter TUI war Anfang der 90er-Jahre einer der Pioniere, die Whale-Watching für naturinteressierte Kanaren-Urlauber angeboten haben. In den folgenden Jahren setzte ein regelrechter Boom ein, sodass Teneriffa inzwischen über eine Million Teilnehmer an Walbeobachtungsausflügen verzeichnet und damit an der Weltspitze vor den USA und Kanada liegt.
Schon Mitte der 90er-Jahre haben Studien einen negativen Einfluss der vielen Bootsausflüge auf die Wale belegt. In der Folge hat TUI derartige Ausflüge aus seinem Katalog genommen und über mehrere Jahre hinweg nicht mehr angeboten. Das immer stärkere Interesse der Urlauber an diesem Naturerlebnis zeigte, dass dringend neue Konzepte für sanftes Whale-Watching erforderlich waren.
Darum konzipierte TUI im März 2011 gemeinsam mit den Naturschutzorganisationen Sociedad Española de Cetáceos (Teneriffa) und M.E.E.R. e.V. (La Gomera und Teneriffa) Walbeobachtungsausflüge, bei denen Nachhaltigkeits- und Artenschutzprinzipien beachtet und die Urlauber durch geschulte Begleiter und Infomaterial für das Thema sensibilisiert werden. Das Projekt nennt sich Futouris. Alle teilnehmenden Organisationen engagieren sich für Umweltschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt. Die neuen Ziele für ein umwelt- und tierfreundliches Beobachten der Wale und Delfine sind für mich zwar sehr oft, aber nicht immer erkennbar gewesen (siehe dazu auch meine kritischen Anmerkungen zu den Hochglanzbildern weiter oben). So wurde sowohl auf der „Freebird One” als auch auf der „Bonadea II” Plastikgeschirr statt Pappgeschirr verwendet. Auf der „Freebird One” war offensichtlich eine Biologin mit an Bord, die über die zu beobachtenden Wale und Delfine informierte, auf der „Bonadea II” wurden den Touristen nur Mappen mit Informationen in verschiedenen Sprachen vor die Nase gehalten …
Ich bin einmal den aufgestellten Futouris-Verhaltenskatalog durchgegangen und habe Folgendes festgestellt (siehe jeweils andersfarbiger Kursivdruck):
- Die Wale sollten jederzeit selbst über die Situation bestimmen können!
Das konnten sie auf allen vier Ausfahrten. - Einhalten aller gesetzlichen Auflagen, effektive Kontrolle durch lokale Behörden bzw. autorisierte Institutionen. Kooperation mit lokalen Naturschutzorganisationen oder Wissenschaftlern (z.B. Erforschung des Einflusses von Beobachtungsbooten auf Wale).
Dazu konnte ich während meines siebentägigen Aufenthalts auf Teneriffa keine Beobachtungen machen. - Vermittlung von Informationen durch geschultes Personal und Infomaterialien.
Auf der „Freebird One” war eine Biologin dabei. Auf der „Bonadea II” gab es Infos über eine Mappe, die in mehreren Sprachen verfasst war. - Streng begrenzte Anzahl von Booten, die sich gleichzeitig im näheren Umkreis einer Walgruppe aufhalten dürfen.
Es hielten sich nicht mehr als zwei bis drei Boote gleichzeitig bei den Walen auf. - Einhalten eines definierten und lokal gültigen Mindestabstandes, außer wenn sich die Wale aus eigenem Willen nähern (z.B. 60 m auf den Kanaren).
Wurde eingehalten. - Striktes Tempolimit: Fahrt mit gedrosselter Geschwindigkeit parallel zur Schwimmrichtung der Wale, keine plötzlichen Geschwindigkeits- oder Richtungsänderungen.
Wurde eingehalten. - Keine Verfolgungsjagden, Walgruppen nicht trennen oder ihren Weg abschneiden.
Wurde eingehalten. - Vermeiden von Interaktionen mit den Walen (z.B. kein Füttern oder Streicheln, keine Gegenstände werfen, nicht mit den Walen schwimmen, kein Lärm)
Wurde eingehalten.
Große Tümmler halten sich gerne an Fischfarmen auf
Die Großen Tümmler, die wir auf unseren Touren gesehen haben, hielten sich größtenteils an den küstennahen Fischfarmen auf. Die Fischfarm im Bild rechts habe ich an der Südküste Teneriffas aufgenommen. Dort labten sie sich an den wilden Fischen, die etwas von dem Futter ergattern wollten, mit dem die Zuchtfische gefüttert wurden. Diese Beobachtung habe ich auch schon auf Sardinien gemacht. (siehe: Besuch im Delfin-Forschungs-Institut auf Sardinien)
Zu hoher Wellengang
Simon und ich hatten auch eine Tour vom Nachbarhafen Los Christianos aus geplant. Es sollte mit dem Unterwasserglasboot „Le Monte Carlo” hinaus aufs Meer gehen. Doch die Kapitänin wies alle Mitreisenden darauf hin, dass der Ausflug sehr rau werden könnte und dass es sehr hohe Wellen geben würde, die eine Sichtung von Delfinen äußerst schwierig gestalten könnte. Simon, der nicht ganz so seetüchtig ist, und ich zogen es vor, dann lieber nicht mitzufahren. Ich fand es gut, dass man vor Beginn der Tour auf einen hohen Wellengang hingewiesen wurde. Bei den anderen Touren war das nicht der Fall.
Grindwale
Zwischen Teneriffa und La Gomera trifft man auf Ausfahrten mit großer Wahrscheinlichkeit den Kurzflossen-Grindwal an. Es soll zwischen den Inseln ca. 500 Exemplare dieser imposanten Meeressäuger geben.
Auf einer meiner Touren hielten wir uns eine Dreiviertelstunde zwischen einer großen Grindwalfamilie auf. Wir konnten Mütter mit Babys sowie große Bullen beobachten. Die Tiere zogen ruhig ihres Weges. Ein Tier trennte sich nach einer Zeit von seiner Gruppe und vollführte vor unserem Katamaran ein wahres Unterwasserballett. Ich weiß nicht, ob der Delfin (Grindwale zählen zu den Delfinen) unsere Aufmerksamkeit ganz auf sich lenken oder uns von seiner Gruppe trennen wollte. Die anderen Grindwale jedenfalls schwammen während seiner Vorführung weiter.
Ich hatte nie den Eindruck, dass die Wale durch unsere Anwesenheit irritiert oder gestört waren. Sie lagen teilweise ruhig auf dem Wasser oder schwammen langsam um das Boot herum. Ihre Atemfrequenz schien ganz normal. Wer genauere Informationen zu Hotels und zu den einzelnen Whale-Watching-Anbietern haben möchte, kann sich gerne an mich (Susanne von den Meeresakrobaten) wenden. Kontaktmöglichkeiten und weitere Berichte über Wale und Delfine findet ihr auf meiner Meeresakrobaten-Homepage.
BERICHTE VON GÄSTEN | WHALE WATCHING |
Am 20. Mai 2011 um 12:34 Uhr
Hallo Susanne, hallo Simon,
ein wirklich informativer Bericht mit tollen Bildern. Danke, dass ich euren Bericht auf meiner Seite veröffentlichen durfte.
Am 21. Mai 2011 um 08:14 Uhr
Die Wale von Teneriffa machen sich auch auf deiner Homepage sehr gut!!!