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Russland 2017 – Alёna zeigt uns ihre Welt


Tschischik-Pyschik


Am Ende des Sommergartens, direkt hinter der Brücke rechts, gibt es unmittelbar unterhalb der Michaelsburg die kleinste und wohl am häufigsten gestohlene Skulptur von ganz St. Petersburg, einen elf Zentimeter großen Erlenzeisig. Und zu diesem Erlenzeisig gibt es ein Lied, das übersetzt in etwa so geht:

Hey, Katja, Katja! Hey, Katerina,
Oh, ja du bist ja ja ja Ballerina!
Wenn du nach Hause gehst –
Du lachst ja, ja, über mich! usw. usw.

Tschischik-Pyschik
Чижик-пыжик, где ты был?
На Фонтанке водку пил!
Выпил рюмку, выпил две –
Зашумело в голове!

Эй, Катя, Катя! Эй, Катерина,
Ах, да ты какая, да-да, балерина!
Ты когда идешь домой –
Ты смеешься, да-да, надо мной!

и т.д, и т.д

Tschischik-Pyschik, wo warst du?
Ich habe Wodka getrunken am Ufer der Fontanka.
Erst ein Gläschen, dann ein zweites —
Und jetzt brummt mir der Schädel.

Hey, Katja, Katja! Hey, Katerina,
Oh, ja du bist ja ja ja Ballerina!
Wenn du nach Hause gehst –
Du lachst ja, ja, über mich!

usw. usw.

Wer oder was ist dieser „Tschischik-Pyschik“? Dazu gibt es eine Legende: Die Jura-Studenten in der Fontanka 6, nicht weit von der Brücke, trugen gelb-grüne Uniformen, genau wie der Erlenzeisig, auf Russisch Чижик (gesprochen „Tschischik“) und Mützen aus dem Fell junger Rentiere, auf Russisch Пыжик (gesprochen „Pyschik“). Logisch, dass die Studenten diesen Spitznamen erhielten.

Anitschkow-Brücke


Nach etwa einem weiteren Kilometer sind wir an der Anitschkow-Brücke. Sie ist Teil des Nevski-Prospects, der Hauptstraße vom Moskauer Bahnhof bis zum Admiralspalast. Weltweit bekannt dürfte die Brücke vor allem wegen der Skulpturengruppe der vier „Rossbändiger“ sein.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke durch deutschen Artilleriebeschuss erheblich beschädigt. Die St. Petersburger waren aber clever genug, die „Rossbändiger“ im Vorfeld im Garten des Anitschow-Palastes zu vergraben, sodass sie unbeschädigt blieben (im Übrigen haben die St. Petersburger im Zweiten Weltkrieg sehr viele ihrer Kunstschätze vergraben, sodass sie den Krieg unbeschädigt überstanden).

Als die Brücke wieder aufgebaut wurde, hat man sich entschieden – als Mahnmal gegen den Krieg – bei einem Figurensockel die Kriegsschäden nicht zu beseitigen, worauf eine Inschrift hinweist.

Militärmedizinische Akademie und Dreifaltigkeits-Kathedrale


Zwei Kilometer weiter fahren wir an der Militärmedizinische Akademie S. M. Kirow vorbei, wo in erster Linie Truppen- und Marineärzte ausgebildet werden.

Einen weiteren Kilometer weiter kommen wir an die Dreifaltigkeitskathedrale, die aufgrund dessen, dass sie für das Ismailowskij-Regiment errichtet wurde, auch Троицкий собор (Ismailowskij-Kathedrale) genannt wird. Mit ihrer blauen, mit goldenen Sternen übersäten Kuppel gehört sie zu den markantesten Bauwerken St. Petersburgs.

Nach der Oktoberrevolution wurde sie geplündert und 1938 als Kirche endgültig geschlossen. Lange war sie daraufhin ein Lagerhaus des Postministeriums. Erst 1990 wurde das Gebäude der russisch-orthodoxen Kirche wieder zurückgegeben. Nach einem verheerenden Brand (2006) und anschließenden Restaurierungsarbeiten wurde die Kirche 2010 wieder eröffnet.

Nikolaus-Marine-Kathedrale


Nach einer Fußgängerbrücke über die Fontanka, muss das Boot erheblich manövrieren, um die Kurve in den Krjukow-Kanal zu kriegen, der gleich nach der Fußgängerbrücke – unter der Fontanka-Ufer-Straße – rechtwinklig abgeht. Der Kanal führt nach 500 Metern an einer türkis-weißen Kirche mit fünf goldenen Kuppeln vorbei, der Николо-Богоявленский Морской Собор (Nikolaus-Marine-Kathedrale), welche nach dem Schutzpatron der Seeleute, Nikolaus von Myra, benannt ist.


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