Sonntag, 6.9.2015
Erneut auf den Tulove Grede
Jetzt fahre ich schon zum dritten Mal die Straße zum Tulove Grede hoch. Die Minen-Warntafeln, die mich gestern noch beunruhigt haben, sind jetzt nichts weiter als Tafeln. Okay, sie weisen auf Minen hin seitlich der Straße, aber ich habe eh nicht vor, die Straße zu verlassen.
Wieder komm´ ich an Modrići vorbei, wieder an dem Haus, in dessen Nähe der Totenbaum von Klekih-Petra zu finden sein soll. Wieder fahre ich über den südlichen Tunneleingang des Sveti-Rok-Tunnels und wieder die Schotterstraße hoch zur Kapelle Sv. Frane in Podpraga.
Es ist bereits so, als ob ich hier zu Hause wäre. Der Himmel sieht super aus.
Erneut komme ich oben in der letzten Kurvevor der Tulove-Grede-Windschutzmauer, hinter der man parken kann, an der Kapelle vorbei, die zum Gedenken an die im Kroatienkrieg gefallen Personen errichtet wurde.
Als in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Winnetou-Filme gedreht wurden, war diese Kapelle natürlich noch nicht da. Aber die Wiese, die jetzt zwischen Kapelle und Rückspiegel liegt, war da und diese Wiese war Drehort in „Winnetou III“.
Wie gestern stelle ich mein Auto hinter der großen Windschutzmauer ab. Ein Blick zum Tulove Grede, sagt mir, heute könnte es klappen, heute sieht es gut aus. Das kleine Wölkchen, das heute an der höchsten Stelle des Gipfels hängt, beunruhigt mich nicht. Heute halte ich mich aber eher links.
Ich habe vor, zur Gräber-Wiese zu gehen, auf der durch aufgeschichtete Steine heute noch die Gräber von Intschu-tschuna und Nscho-tschi markiert sein sollen. Im Hintergrund des Felsens mit dem großen „Winetu-Wegweiser“ sieht man ein gelbes Haus und links daneben ein kleineres mit einem blauen Dach. Das könnte die „Farm“ des Hirten Mile sein, von der man auf verschiedenen Seiten lesen kann.
Auf dem Weg zur Gräberwiese komme ich auch an dem interessanten Felsen vorbei, der aus einer bestimmten Perspektive wie ein Elefanten-Schädel aussieht. Der Felsen ist so markant, dass hier etliche Winnetou-Szenen gedreht wurden u. a. auch eine für „Winnetou I“, wo Santer (Mario Adorf) hier vorbei ritt.
Ich bin jetzt nicht so der Winnetou-Drehort-Kenner, dass ich jeden dieser Steine hier, jeden dieser Felsen, irgendeine Szene zuordnen könnte. Das will ich auch gar nicht. Es ist das „Gesamtpaket“, hier sein zu dürfen, an der Stelle, wo die Helden der Kindheit vor rund 50 Jahren agierten und damit (zumindest was Kino betrifft) unsterblich wurden. Auch wenn dieser Tage, genau hier, mit Wotan Wilke Möhring als Old Shatterhand und Kreshnik Xhelilaj als Winnetou, für RTL „Winnetou“ neu verfilmt werden soll, an den Glanz, an die Magie, an die Aura, den die märchenhaften Winnetou-Filme in die Wirtschaftswunder-Zeit der 1960er-Jahre zauberten, wird – ich möchte die schauspielerischen Leistungen der neuen Darsteller jetzt nicht vorab infrage stellen – aber wohl nichts herankommen.
Heute ist ein echt herrlicher Tag! Der blaue Himmel, die weißen Felsen, die grüne „Prärie“. Der „Geist von Winnetou ist allgegenwärtig“.
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