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Zum Whalewatching nach Genua


Rundgang durchs Aquarium Genua


Um ins Aquarium zu kommen, geht’s außen auf einer Freitreppe erst mal hoch in den ersten Stock. Außer uns trägt kaum mehr eine Corona-Maske, obwohl die Schilder mit der Maskenpflicht noch überall aufgehängt sind.

Der blaue Planet


Als erstes geht’s in einen stockdunklen Raum, an dessen eine Wand ein riesiges blaues Bild mit der Aufschrift „Il Pianeta Blue“ (nicht, wie ich fälschlicherweise gelesen habe: „Planeta Blue“) projiziert ist. Da soll, um zu zeigen, wie wichtig Wasser für unser aller Leben ist, nachher ein Video mit Meerestieren aus allen Ozeanen laufen. Das interessiert mich aber wenig. Wenn ich Fernsehen will, guck ich mir zu Hause eine Naturdoku an, da zahl ich nicht 25 € Eintritt, um dann zwischen – und das nervt mich jetzt schon – kreischenden Bambinos und Handy schwingenden Ragazzi und Ragazza hin und her geschubst zu werden. Anstatt Bio-Lumineszenz herrscht hier – man könnte fast sagen – Handy-Lumineszenz vor. Wo man hinblickt: Leuchtenden Handy-Displays.

Dickbauch-Seepferdchen und Oktopus


Die ersten richtigen – also nicht virtuellen – Tiere sind die Dickbauch-Seepferdchen (Hippocampus abdominalis), die zu der Familie der Seenadeln (Syngnathidae) gehören. Sie sind mächtig groß ­– im Mittel 18 cm, was etwa der Spanne meiner Hand entspricht, und – ich habe lange Finger. Die Seepferdchen können aber auch noch größer werden.

Mit ihrem meistens aufgerollten Schwanz halten sie sich an Gräsern und (mitunter) auch an Artgenossen fest. Im Gegensatz zu uns, die wir bei Gefahr „den Schwanz“ einziehen, flüchten sie bei Gefahr mit „gestrecktem“ Schwanz. ­

Wie eigentlich alle Meerestiere – so meine Meinung – gehören auch Dickbauch-Seepferdchen zu den bedrohten Arten.

Gleich nebenan lebt ein Oktopus (Octopus), was übersetzt nichts andere heißt als „Tier mit acht Füßen“. So ein Oktopus – liest man immer wieder – soll sehr intelligent sein und der Intelligenz von z.B. Delfinen in nichts nachstehen. Zum Glück ist sein Bassin auch oben verschlossen, sonst würde den Dickbauch-Seepferdchen auch ein gestreckter Schwanz nichts mehr nützen. Damit der Oktopus nicht ausbüchsen kann, wenn der Deckel mal geöffnet werden muss, ist das Bassin oben mit Kunstrasen umrandet. Da kann er sich mit seinen Saugnäpfen nicht festhalten.

Oktopusse können bis zu 4 Jahre alt werden. Dann paaren sie sich und das war’s dann auch. Die Männchen sterben direkt nach der Paarung, die Weibchen nachdem die Jungen geschlüpft sind.

Bis es so weit ist können sie das Sperma des Männchens aber auch monatelang befruchtungsfähig in ihrem Körper aufbewahren, selbst Weibchen, die noch nicht geschlechtsreif sind, nutzen diese Fähigkeit. Dann tragen sie das Sperma des Männchens eben so lange in sich, bis sie sie empfänglich geworden sind.

An den „Mittelmeer-Seepferdchen“, und der „Tiefsee“, die es hier auch geben soll, bin ich wohl deshalb schnell vorbeigegangen, weil der Lärm der Bambinis und das allgegenwärtige Handy-Leuchten (überall sieht man nur noch leuchtende Bildschirme) dermaßen auf den Sack geht.


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