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Zum Whalewatching nach Genua


Vom Lo Do a Settembre Caffè zur Galeone Neptune


Frisch gestärkt schaffen wir dann auch noch die letzten Meter bis zu Alten Hafen. Wir wollen sehen, ob die Rodi Jet, das ist das Whalewatching-Boot mit dem wir morgen ausfahren wollen, auch tatsächlich fährt.

Direkt vor dem Meeresmuseum liegt halb unter, halb über Wasser das U-Boot S518 Nazario Sauro, das von 1980 bis 2002 im Dienst der italienischen Marine stand und das man für 17 € Eintritt besichtigen kann. Wird wohl auch nicht anders aussehen als die Filmkulisse in den Bavaria-Filmstudios in München. Und ob wir da mit unseren alten Knochen jetzt noch durchkommen? Also lassen wir’s lieber.

Wir kommen an der Metrostation Darsena vorbei, wo der Stützpfeiler „-6“ mit einem Delfin bemalt ist. Das sieht doch schon mal deutlich besser aus als das Batman-Schiff. Die Metrostation Darsena ist die vierte Station der 7 km langen, einzigen genueser U-Bahn, welche die Endstationen Brin im Westen mit der Station Brignole (Bahnhof) im Osten verbindet. Weitere Stationen sind Dinegro, Principe (Hauptbahnhof bzw. Schifffähren), San Giorgio (Aquarium), Sarzano/S. Agostino und Piazza De Ferrari.

Das Piratenschiff Neptune


Gleich nach der Metrostation Darsena sieht man rechter Hand den Nachbau einer spanischen Galeone aus dem 17. Jhdt. Die „Neptune“ wurde 1985 vom Marinearchitekten David Cannell für über 8 Millionen Dollar für den Roman-Polanski-Film „Pirates“ gebaut.

In diesem Film spielt Walther Matthau den Kapitän Thomas B. Red, der zu Beginn des Films mit einem jungen Franzosen, den er „Frosch“ nennt, von der Besatzung eben dieser Neptune gerettet wird, als sie praktisch dem Tod geweiht auf einem Floß über das Meer treiben. Als Red auf der Gallone den goldenen Thron eines Aztekenkönigs entdeckt, stiftet er die Besatzung der Galeone zur Meuterei an. Nach etlichen Abenteuern und fast 2 Stunden Film verliert Red die Neptune aber wieder, sodass er zu Schluss des Films zusammen mit „Frosch“ wieder über das Meer treibt, jetzt in einem kleinen Boot sitzend. Beide haben also nichts gewonnen, d.h. doch, sie haben jetzt einen goldenen Thron mit dabei.

Der 63 m lange und 16½ m breite Dreidecker, den man für 9 € besichtigen kann, ist mit 70 Kanonen-Attrappen ausgestattet und – man glaubt es kaum – aufgrund eines stählernen Rumpfs, an dem die Holzbeplankung im wesentlichen nur Attrappe ist, sogar seetüchtig.

Kein Piratenschiff, aber so etwas ähnliches ist für mich das Speedboot, mit dem die Sea Safari Genua – wie sie auf der eigenen Homepage schreibt – Ausflüge mit superschnellen Gummibooten organisiert. Dabei „fliegt“ eine begrenzte Anzahl von Personen nur so über die Meeresoberfläche hinweg. Auf den Wellen zu springen und sie gleichzeitig zu berühren, sei ein einzigartiges Erlebnis, bei dem man Genua und Ligurien aus einem anderen Blickwinkel kennenlernen wird, schreiben sie auf ihrer Homepage.

Was der Sache noch eins draufsetzt: Die Speedboote können – so wie ich die Angaben auf der Homepage verstehe – von jedem Laien (ich will das Wort mit D… vermeiden) für 350 € (4 h) oder € 600 (8 h) gemietet werden. Der Mieter muss dafür nur Geld und einen Bootsführerschein haben.

Gleichzeitig schreiben sie auf ihrer Homepage aber auch „Ein Ausflug für Naturliebhaber, geprägt von der Forschung im offenen Meer im Walschutzgebiet“.

Für mich geht diese Doppelzüngigkeit überhaupt nicht, weswegen dieses Unternehmen von mir einen dicken „Daumen nach unten“ bekommt. Speedboote, egal ob von Berufsskippern oder Laien gesteuert, halte ich in einem Meer, in dem Delfine und Wale leben, für absolut verantwortungslos.


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