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Süddeutsche Karl-May-Festspiele 2008


Jedenfalls hat uns das Plakat neugierig gemacht und wir sind hingegangen, meine Frau und ich. Erwartet haben wir nichts. Die Western-Stadt war noch genau so wie 13 Jahre zuvor. Ich glaube, auch die Spinnweben waren noch genau dieselben. Wir fanden den zentralen Platz wieder, rechts das Gefängnis, gegenüber den Souvenir-Shop, links den Saloon und davor viele Biertisch-Garnituren, an denen Cowboys, Indianer und andere saßen und ihre Pommes aßen. Alles wie 1992. Aber am Weg Richtung Osten war jetzt linker Hand eine Tribüne aufgebaut. Hier sollten am Abend unter freiem Himmel die Karl-May-Festspiele stattfinden.

Bis dahin hatten wir aber noch ne Menge Zeit und so haben wir uns die Füße vertreten. Geht man nämlich am Festspielgelände vorbei, kommt man weiter unten zu einem großen Reiterhof, in dem eine ganz spezielle Reitart betrieben wird. Eine Reitart, bei der es keine Sporen gibt, keine Kandare und auch keine Trense. Nur ein leichtes Schnurhalfter mit dem schwäbischen Begriff „Bändele“. Wir wussten nicht, dass sich hier auch das Bundesausbildungszentrum für Rai-Reiten befindet. Fred Rai, der Betreiber der Western-City, hat diesen Reitstil erfunden und damit weltweit Achtung erlangt. Gewaltfreies Reiten. Das gefällt mir. Damit hat der stets mürrisch dreinblickende und eigentlich Angst einflößende Rai auch bei mir gewaltig gepunktet.

Nach dem „Ausflug“ in die Welt der Reiter ist es dann endlich soweit: Die vielleicht 500 Besucher (ich kann so schlecht schätzen) werden in die Arena eingelassen und das Spiel kann beginnen.

Gleich zu Anfang fallen mir die fantastischen Kostüme der Akteure auf. Welch ein Anblick! Dazu die über zwanzig Pferde – alle ohne Trense im Maul. So muss das bei den Indianern ausgesehen haben. Und dann ein Winnetou, der echter nicht sein kann. Mathias M. spielt den Winnetou nicht, er ist Winnetou. Wir sind von der Darbietung – auch wenn die Dialoge im ersten Jahr noch etwas holprig rüberkamen – total begeistert. Das hätten wir in der Western-City Dasing, nur 20 Kilometer von unserem Wohnort entfernt, nun wirklich nicht erwartet. Obwohl wir skeptisch hingegangen sind, waren wir an diesem Abend total überwältigt und sicher: Diese Freilichtaufführung kann sich mit jeder anderen Karl-May-Darbietung in Deutschland und sonst wo messen.


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Eine Reaktion zu “Süddeutsche Karl-May-Festspiele 2008”

  1. marie

    das ist ein wirklich guuuuuuter beitrag, gefällt mir. :D