Zwei-Tages-Roadtrip in den Bayerischen Wald
© Susanne Gugeler und Rüdiger Hengl
Weitere Zwietracht wird gesät
Doch Brinkley lässt nicht locker. Um seine perfiden Pläne weiter zu verfolgen, überfallen er und seine Schergen ein Utah-Dorf, stehlen Mustangs und schieben den Raub den in Sheridan lebenden Siedlern in die Schuhe. Die Utahs fallen auf Brinkley herein und überfallen wutentbrannt Sheridan. Jetzt können nur noch die Blutsbrüder helfen.
Die tiefe spirituelle und kulturelle Bedeutung, welche Tiere für die indigenen Völker hatten, habe ich weiter oben schon angesprochen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Regisseur Mike Dietrich in einer Zwischenszene echte Bisons auftreten lässt. Dass es sich bei den von Hunting Wolf geführten Tieren tatsächlich um nordamerikanische Bisons und nicht um europäische Wisente handelt, sieht man unter anderem am Fell: Das der Bisons ist deutlich dunkler als das der Wisente. Außerdem ist der Schwanz von Bisons eher kurz und endet oft in einer buschigen Quaste, der von Wisenten ist länger und hat keine so ausgeprägte Quaste. Allein schon die Größe dieser mächtigen Tiere lässt uns einen leichten Schauer über den Rücken laufen.
Richtig spannend wird es dann, als zwei der Tiere partout die Arena nicht mehr verlassen wollten. Da hilft alles Zureden und Locken ihres Betreuers nichts. Erst nachdem Hunting Wolf den Leitbullen zur Herde geholt hat, hört dessen Herde auf ihn und verlässt das Areal.
Nun aber weiter zur Geschichte:
Shatterhand und Winnetou (Ivica Zdravkovic) kommen der Verbrechern auf die Schliche und lassen sich – um die Utahs zu überzeugen – von diesen freiwillig gefangen nehmen.
Bei einem Kampf um Leben und Tod – Shatterhand gegen den Großen Bären und Winnetou gegen den Kleinen Bären – obsiegen die Helden, schenken den Besiegten aber deren Leben.
Nach etlichem Hin und Her kommt es zum Showdown am Silbersee. Brinkley findet seine gerechte Strafe, Ellen bekommt den Kleinen Bären und Lord Castlepool Ellens Tante.
Fazit
Um kurz vor 20:30 Uhr ist das Spektakel zu Ende. Unter frenetischem Jubel der Zuschauer sammeln sich alle Akteure zur obligatorischen „Applausrunde“.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Regisseur Mike Dietrich und seine Darsteller es großartig verstanden haben, den Geist Winnetous ‚rüberzubringen und für viel Abwechslung und Spannung zu sorgen. Auch der Pyrotechniker hatte viel zu tun. Ständig gab es Explosionen, Feuerräder drehten ihre Flammenkreise, Zündschnüre, die grelle Feuerzungen ausspien, waren vor der Kulisse platziert. Dazu der ohrenbetäubende Lärm der Gewehr- und Pistolenschüsse sowie der Dynamit-Attrappen. Kein Wunder also, dass Hunde nicht in den Zuschauerraum dürfen.
Sowohl die Freilicht-Aufführung als auch das ganze Drumherum in der Westernstadt haben uns richtig gut gefallen. Auch nach der Vorstellung hat Pullman City noch lange geöffnet und man kann sogar Autogramme der Darsteller ergattern, aber wir ziehen es vor, ein paar Kilometer weiterzufahren, um uns in der gebuchten Pension einzuchecken.
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