Willkommen in Pullman City
Nachdem wir gegessen haben, fahren wir über Land nach Pullman City. Ab Nammering wird die Straße immer schmaler und wir können froh sein, dass wir nur einen Panda haben. Dann kommen wir durch Wollmering (wo es bloß überall Merings gibt?). Jetzt nur noch ein paar Meter durch den Wald und dann sind wir da. Links ist ein riesiger unbefestigter Parkplatz. Dort stellen wir unser Auto ab. Der Platz ist so leer, dass wir uns gar nicht entscheiden können, wohin.
Eingang
Ich erkenne Pullman City schon von außen nicht mehr wieder. Der Eingang sieht heute ganz anders aus als vor einem Jahr. Dann kaufe ich zwei Seniorenkarten (Senioren bekommen 20% Rabatt).
Bevor heute Abend um 18:00 Uhr die Karl-May-Festspiele mit dem Ölprinzen beginnen, haben wir noch eine Menge Zeit, da aber alle ein bis zwei Stunden kostenlose Shows für Kurzweil sorgen, geht die Zeit doch schneller vorbei, als man denken kann. Um 15:00 Uhr soll eine Best-of-West-Show sein, habe ich irgendwie im Hinterkopf, aber als wir um 15:10 Uhr im Rund der Karl-May-Bühne sitzen, sind wir die Einzigen. Ich frag einen hilfsbereiten Security-Mitarbeiter, ob heute denn keine Show sei und er meint: „Um halb vier“. Da haben wir ja noch ein bisschen Zeit.
Vielleicht bekommen wir irgendwo ja noch einen Kaffee. Aber die Häuser in der Mainstreet, dort wo letztes Jahr noch der Black Bison Saloon, das Office sowie die Cantina Mexicana waren und wo wir damals Kaffee tranken, sind alle weg. Einfach weg! Bei einem verheerenden Feuer am 21. Januar abgebrannt. Die Brandlücken, wo jetzt schon wieder eifrig gearbeitet wird, sind mittels Sichtschutzwänden verdeckt. Aber auch die Sichtschutzwände haben etwas Besonderes. Auf über 50 Meter zeigen sie tolle Indianermotive.
Das Südstaatenhaus Scarlets am Ende der Mainstreet steht noch, aber das ist bumsvoll. Alle Tische sind belegt und etliche der Gäste nagen an Spareribs rum oder kämpfen mit ihrem Schnitzel. Da sind wir mit unserer Absicht „nur“ Kaffee trinken zu wollen, wohl fehl am Platz. Also gehen wir wieder zur Karl-May-Bühne zurück. Dort gibt es links unten den Klondike-Kiosk, vielleicht bieten die dort ja einen Cappuccino an. Wir haben Glück! Der Kaffee wird zwar in Pappbechern gereicht, schmeckt aber hervorragend.
Jetzt ist es auch schon gleich halb vier und die Western-Show beginnt.
Gun Juggler
Den Auftakt macht Gun Juggler „Lightning Kit“ (Jan Kohut), der gekonnt mit zwei Revolvern gleichzeitig jongliert. Das sieht sehr professionell aus. Ich könnte das nicht, beide Augen getrennt auf je einen Revolver richten und dann auch noch jonglieren.
Texas Skip
Der Nächstes zeigen uns „Jumping Jack“ (Jindra Faltyny) und Heaven Niemen den Umgang mit dem Lasso. Beim „Texas Skip“ steht der Lassokünstler aufrecht und beginnt, das Lasso in einer fließenden, kreisförmigen Bewegung um seinen Körper zu schwingen. Das Lasso wird so geführt, dass es eine große, gleichmäßige Schleife bildet, die um den Körper des Performers kreist.
Während das Lasso in Bewegung ist, lässt der Künstler es rhythmisch auf den Boden klatschen. Diese Berührung mit dem Boden erzeugt einen „Sprung“ oder „Hüpfer“, bei dem das Lasso kurzzeitig in die Luft schnellt, bevor es wieder auf den Boden trifft. Dieser Zyklus wiederholt sich ständig, sodass das Lasso in einer fließenden Bewegung kontinuierlich auf und ab hüpft, während es um den Künstler kreist.
„Jumping Jack“ Faltyny muss dabei die Geschwindigkeit und den Winkel des Lassos ganz präzise steuern, um so die regelmäßigen Sprünge zu erzeugen und die Kontrolle über die Bewegung zu behalten. Das Timing ist entscheidend, damit das Lasso immer im richtigen Moment den Boden berührt und wieder abhebt.
< zurückblättern | umblättern > |