Leberkäs-Semmeln und Ungarisches Gulasch
Bei der Riesen-Leberkäs-Semmel
Bevor wir Niederkaltenkirchen verlassen, wollen wir noch die „Riesen-Leberkäs-Semmel“ suchen, die seit dem 2. Mai in einer kleinen Anlage hinter dem Gasthaus zur Post steht. Dort kommt man aber nicht von Marienplatz und Bahnhofstraße aus hin, sondern muss Richtung Friedhof fahren und von dort über die Postgasse etwa 80 Meter nach Norden.
Die 300-Kilogramm-Semmel war übrigens Requisite beim letzten Eberhofer-Film „Rehragout-Rendezvous“.
Alte Mühle Mamming
Die Riesensemmel kann man zwar nicht essen, aber Appetit haben wir jetzt schon und so fahren wir weiter zur „Alten Mühle“ nach Mamming, wo wir letztes Jahr grandios gegessen haben. Bis dorthin sind’s nur 20 Minuten. In Mamming angekommen, fahr ich an der „Alten Mühle“ vorbei, runter zur Isar, weil’s dort einen großen Parkplatz gibt, wo man das Auto gut abstellen kann. Außer unserem ist kaum ein anderes Auto da. Nun ja, es ist auch noch früh am Tag. Die Gaststätte macht ja erst um 11:00 Uhr auf. Tja, sonst schon, nicht aber mittwochs. Da haben die nämlich Ruhetag! Da ist mir beim Planen wohl was durch die Lappen gegangen.
Bis zu unserem Hotel in Fürstenstein sind’s noch 75 km. Wenn wir über die Autobahn fahren, sind wir viel zu früh da. Einchecken können wir nämlich erst ab 13:00 Uhr. Also stelle ich am Navi „Autobahn meiden“ ein und dann fahren wir los. Geschätzte Fahrzeit 1:30, das passt schon besser.
Das Wetter – und die Landschaft – könnten besser nicht sein. Wir genießen jeden Kilometer. Auf der St 2114 Richtung Wisselsing muss ich dann 300 m hinter Manndorf anhalten und fotografieren. Im Hintergrund sieht man bereits die rund 1000 Meter hohen Gipfel des Bayerischen Waldes wie Schopf, Hirschenstein und Klausenstein.
In Winzer, 11 km weiter, kommen wir an der Burgruine Winzer vorbei und 3 km später haben wir einen tollen Blick auf die Felder südlich der A3 und die Kirche „St. Laurentius und Gotthard“ in Schwanenkirchen.
Hotel Fürstensteiner Hof
Schließlich kommen wir bei unserem Hotel an. Den Fürstensteiner Hof hat Susanne bei Booking.com gefunden. Er ist nur 8 km von Pullman City entfernt und mit 92 € für zwei Personen (inklusive Frühstück und kostenlosem Parkplatz, dazu noch mit kostenloser Stornier-Möglichkeit bis zum Abend des Anreisetages) unschlagbar günstig.
Wir gehen in den Gastraum, wo die Besitzerin (die macht wohl alles selbst) gerade den Gastraum staubsaugt. „Wir haben ein Zimmer reserviert“. Die Fragezeichen fliegen uns nur so entgegen. „lnézést, nem értem.“ Der Umstand, dass die Hotelbetreiberin nur Ungarisch spricht und wir nur schwäbisches Deutsch, macht die Sache etwas kompliziert.
Susanne zieht die Kopie ihres booking.com-Buchungsgutscheins heraus und zeigt ihn der Frau. „Vezetéknév?, Name?, Name?“ „Gugeler“, sagen Susanne und ich praktisch zeitgleich. Die Frau „blättert“ in ihrem Handy, aber eine Buchung für heute, zumal auf den Namen Gugeler gibt es in ihrem Handy nicht. „Welcher Tag heute?“ „26!“ Aber nichts.
Wir wiederholen: „Wir haben ein Zimmer reserviert.“ „Szoba?“ „Ja Zimmer!“ „Wieviel kostet?“ „92 Euro!“ Ich weiß nicht, wer besorgter schaut, die Frau oder wir. Was machen wir jetzt?
Aber die Lösung kommt schneller als gedacht. Die Frau macht das Daumen-hoch-Zeichen, geht voraus die Treppe hoch und schließt uns Zimmer 1 auf.
Das Zimmer ist super und das Bad ist riesig. Alles ist neu und picobello sauber. Ich park mein Auto um, weil ich an der Peigertinger Straße nicht stehenbleiben darf. Hinterm Hotel dagegen, zwischen Biergarten und Shell-Tankstelle gibt es Parkmöglichkeiten en masse.
Nachdem das mit dem Zimmer nun geklärt ist, gehen wir in den Biergarten. Der Mann der Besitzerin, der deutlich besser Deutsch spricht als die Frau, nimmt die Bestellung auf.
Bei der Hitze ist erst mal ein Johannisbeer-Schorle angesagt. Danach geht’s ans Essen-Bestellen. Susanne nimmt – das ist fast schon Tradition, wenn diese Spaghetti-Variation irgendwo angeboten wird – „Spaghetti al Pomodoro“ und ich nehm‘ das Tagesgericht.
Susanne ist von ihren Spaghetti total begeistert, ich kann dagegen nur für mein Menü sprechen. Es ist das beste ungarische Gulasch, das ich je gegessen habe. Butterweiche Rindfleischstücke, die förmlich auf der Zunge zergehen. Dazu eine tiefrote, reichhaltige Soße aus geschmorten Zwiebeln, Paprika und ausgewählten Gewürzen, so perfekt ausgewogen, wie es wohl nur von Könnern durch stundenlanges Köcheln erreicht werden kann.
Dazu gibt es aber keine „Spezle“ wie auf der Tafel stand, sondern Knöpfle, die jedoch einfach hervorragend sind. Diese hausgemachten kleinen Teigwaren sind perfekt gekocht, zart und doch mit einem leichten Biss. Gemeinsam ein vollendeter Genuss. Jetzt bin ich fast froh, dass die Alte Mühle in Mamming Ruhetag hatte.
Mit Ausnahme dessen, dass die Betreiber kaum Deutsch sprechen, ist hier alles super! Das Zimmer ist wirklich klasse, das Essen hervorragend und der Biergarten ein richtiges Highlight.
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