Panda, Kreisel, Biker-Treffen
Vom Western-Flair noch immer verzaubert
Weil unser Besuch in Pullman City vergangenes Jahr so richtig toll war, wollen wir auch dieses Jahr wieder hinfahren. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wir Pullman-City unterstützen wollen, nachdem dort am 21. Januar 2024 fast die ganze Mainstreet abgebrannt ist.
Frühstück und Anfahrt
Wie immer, wenn wir ein Fährtle machen, bereitet Susanne zu Hause das Frühstück vor, während ich in die Stadt fahre, Brezeln holen. Das war dieses Mal etwas blöd, weil der eine Laden um 7:00 Uhr noch keine Brezeln hatte, musste ich zu einem andern. Aber die Brezeln von dem waren so lecker, dass sich der Umweg wirklich gelohnt hat.
Nach dem Frühstück fahren wir um 8:20 Uhr über Ried, Pfaffenhofen/Glonn nach Odelzhausen und dort auf die A8. Weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Eschenrieder Spange, das ist das A99a-Verbindungsstück zwischen den Dreiecken München-Allach und München-Eschenried, in aller Regel verstopft ist, bietet sich sicherheitshalber eine vorherige Pinkelpause in der PWC-Anlage Fuchsberg West an.
Als ob wir’s geahnt hätten. Die Eschenrieder Spange ist tatsächlich dicht, also leitet uns das Navi bei Ausfahrt 78 – Dachau/Fürstenfeldbruck auf die B 471 aus. Dort haben wir bei der Einmündung zur Schleißheimer Straße dann aber auch Stau. Zum Glück sind‘s bis zur Auffahrt auf die A 92 in der Dachauer Straße aber nur 2½ km, sodass wir den Stau rasch hinter uns gebracht haben. Bis Dingolfing Ost sind‘s dann noch 92 km Autobahn (Navi sagt 48 min, wir brauchen aber genau 1 Stunde). Von dort bis zum Eberhofer-Kreisel bei Frontenhausen (so heißt der Eberhofer-Wohnort Niederkaltenkirchen wirklich) ist’s dann noch ’ne knappe Viertelstunde über Land.
Susanne, Rüdiger und „Katzabärle“ am Eberhofer Kreisel
Am extra ausgewiesenen, kostenlosen „Parkplatz am Eberhofer Kreisel“ in der Dingolfinger Straße stellen wir das Auto ab. Dort haben, seit wir das letzte Mal hier waren, professionelle Graffiti-Sprayer der Potsdamer art-efx die Trafostation so was von herausgeputzt, dass die jetzt auch ein Hingucker ist. Klar, dass ich „meine Susi“ (ich hab auch eine, nicht nur der Franz!) neben dem Bayerwerk-Trafohäuschen jetzt auch fotografieren muss.
Nachdem das Foto im Kasten ist, besteht Susanne unbedingt auch auf Fotos, die unser „Katzabärle“ beim Umrunden des Eberhofer-Kreisels zeigen. Warum nicht? Ich suche mir also den besten Aufnahmestandort aus und positioniere mich am Rand des Kreisels. Dann geht Susanne zum „Katzabärle“, setzt sich rein und startet den Motor. Anschließend dreht sie eine Runde nach der andern, wohl um sicherzustellen, dass unter den mehreren Dutzend Aufnahmen, die ich mache, dann auch wirklich eine dabei ist, die brauchbar ist.
Es sind tatsächlich brauchbare Bilder dabei und Susanne strahlt.
Treffen mit Harley-Senioren
Just in diesem Moment fährt eine Motorrad-Gruppe vor. Auch wenn sie zunächst wie typische Rocker wirken, sind sie bei näherer Betrachtung doch ganz anders. Diese Männer sind alle in ihren späten 50ern bis 60ern und tragen stilvolle, gut gepflegte Lederjacken und robuste Stiefel. Ihre Helme sind sauber und ordentlich, mit klaren Visieren, und die Motorräder, die sie fahren, sind glänzende Harley-Davidsons, sorgfältig gewartet und in perfektem Zustand.
Ein Mann mit langen, grauen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden sind, ist offenbar der Anführer der Gruppe. Er spricht uns an, ob wir mit seinem Handy einen Film drehen können, wie die ganze Truppe um den Kreisel fährt.
Leider kenne ich mich mit dieser modernen Technik überhaupt nicht aus und gebe mit einem Schulterzucken das Handy gleich an Susanne weiter. Die nimmt das Gerät, macht sich mit den Menüs vertraut und sagt zu, das gewünschte Video aufzunehmen.
Zuerst positioniert sich Susanne östlich des Kreisels an die Straße, die von Reisbach her kommt, aber das wird nichts. Die westliche Auffahrt an der Straße von Loizenkirchen ist für Aufnahmen viel, viel besser geeignet. Dann heißt es. „Und Action!“
Vier, fünf Runden fahren die Herren um den Kreisel. Dann Susannes Ruf: „Schnitt! Das war’s! Die Aufnahmen sind im Kasten!“
Die Gruppe fährt wieder zurück auf den Parkplatz. Als auch der Anführer sein Motorrad abstellt und den Motor ausschaltet, steigt er elegant ab und steht einen Moment still, wohl um den Augenblick zu genießen. Langsam nimmt er den Helm ab, geht auf Susanne zu und umarmt sie. „Das war einfach fantastisch!“, sagt er mit überschäumender Begeisterung. „Ich kann Ihnen gar nicht genug danken!“ Seine Augen glänzen. Will er Susanne jetzt erdrücken? Schließlich lässt er Susanne los, schaut sie aber immer noch strahlend an: „Ich hätte mir keinen besseren Tag vorstellen können. Sie haben uns wirklich eine große Freude gemacht.“
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Am 23. Juli 2024 um 13:20 Uhr
Du schreibst sehr anschaulich und schön, Rüdiger!