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Hamburg – Faschingsferien 2020


Miniatur Wunderland

Italien

Rom – Ponte Mazzini und Ponte Emilio

Rom zu beschreiben ist nahezu unmöglich. Dafür gibt es einfach zu viel hier, das man bestaunen kann. Ich beginne jetzt einfach mal mit dem Fluss Tiber. Er durchzieht die italienische Hauptstadt in Nord-Süd-Richtung. Ziemlich genau im Zentrum Roms liegt die Brücke Ponte Mazzini. Doch wer ist dieser Mazzini? Dazu ein kurzer Ausflug in die Geschichte:

Mitte des 19. Jahrhunderts war Italien noch recht verzettelt: Im Nordwesten das Königreich Sardinien/Piemont, östlich davon ein von Österreich kontrolliertes Ge-biet, südlich davon die stark von Österreich kontrollierten Herzogtümer Toskana, Modena und Parma, daneben der von Frankreich unterstützte Kirchenstaat und ganz im Süden das Königreich der Zwei Sizilien.

Die bereits 1815 gegründete Gruppe Risorgimento hatte diese Verzettelung satt und wollte ein einiges, republikanisches und demokratisches Italien. Einer ihrer wichtigsten Leute war von Anfang an Giuseppe Mazzini. 1836 gründete er die Bewegung Giovine Italia, die 1848 zur Associazione Nazionale Italiana wurde und in der Lage war, nun auch die Intellektuellen zu begeistern. Mazzini gehörte zum radikalsten Flügel des Risorgimento. Die Risorgimento wollte weder einen Papst in Italien noch einen König, die soziale Frage war für sie das Wichtigste. Diesem Mazzini ist nun die Brücke über den Tiber gewidmet.

Aber zurück zur Geschichte. Zwischen 1850 und 1870 folgten viele Veränderungen, die alle dazu führten, dass Italien schließlich ein Land werden sollte. Beteiligt waren dabei so berühmte Namen wie Giuseppe Garibaldi oder Viktor Emanuel II, der spätere König Italiens. War das italienische Gebiet um 1850 noch recht verzettelt, lagen 1861 nur noch kleine Fetzen außerhalb des Königreichs Italien: Teile des ehemaligen Kirchenstaates und ein kleiner Teil des österreichisch besetzten Gebiets im Nordosten, den heutigen Regionen Venetien und Friaul. 1866 schloss sich Italien den Preußen im Krieg gegen Österreich an. Es ist bekannt, dass Österreich gegen die Allianz verlor und die Nordostgebiete ebenfalls an Italien fielen. Auch die Eroberung des Kirchenstaates ist den Preußen zu verdanken. 1870 schließlich wurde Rom Hauptstadt des Königreichs Italiens, womit der weltliche Einfluss von Papst Pius IX. dahin war.

Ob diese „Zwangsvereinigung“ den Italienern guttat, steht – zumindest 150 Jahre später – auf einem anderen Blatt.

Im Modell gleich dahinter (in echt 1½ km süd-östlich) liegt die Ponte Emilio oder besser der Rest davon. Häufig heißt die Ruine deshalb auch Ponte Rotto (zerstörte Brücke ). Sie stammt aus dem Jahre 174, einer Zeit, in der Marc Aurel Kaiser war.


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