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Löwenzahn und Zebrastreifen


Colliers Center


Das Colliers Center ist eine Mischung aus Einkaufsläden und Gästewohnungen, unmittelbar neben der Durchgangsstraße Kenia-Tansania. Die etwa 20 Apartments liegen in zwei Reihen verteilt vor und hinter einem zentralen Pool. Manche Besucher stört das, weil jeder, also auch die, die nur einkaufen oder parken, die schwimmenden Urlauber begaffen kann. Mich stört das nicht. An einem Badesee in Deutschland kann mich auch jeder sehen.

Was ich – im Prospekt stand ja Apartments – leider nicht bedacht hab’, ist, dass ich in einer Gästewohnung ja selbst kochen muss. Ich hab aber nichts dabei. Doch das ist weiter nicht schlimm, da gleich vor dem Haus, mit ein paar Schritten zu erreichen, ein Supermarkt liegt und eine Pizzeria. Zu weiteren Restaurants sind es auch nur wenige Minuten. Und wegen dem einen Tag, den ich hier bleibe, werde ich Kühlschrank und Küche gar nicht in Anspruch nehmen müssen.

Ich hab Apartment Nr. 12. Es besteht aus einem Wohnraum, einem Schlafraum, einer kleinen Küche und einem Bad. Das Apartment ist zweckmäßig eingerichtet und picobello sauber. So sauber, dass man vom Boden essen könnte. Im „5-Sterne-Hotel Dolphin“ dagegen kann man sich noch nicht mal trauen, barfuß zu gehen! Weiter positiv zu sehen ist, dass es im Colliers Center keine „aufdringlichen“ Frauen gibt, die dich zu einem Drink (oder auch ganz was anderem) animieren wollen, Beachboys, die dir ständig irgendwas verkaufen wollen, findest Du auch keine und Angestellte, die dir für einen Dollar einen nicht gewollten Dienst anbieten, gibt’s auch nicht. Auch an irgendeiner Rezeption muss man hier nicht vorbeilaufen. Durch die Apartment-Tür kommt man gleich nach draußen. Das ist für mich Urlaub pur“.

Das Colliers Center wurde mir übrigens von Christine von „Don’t just say it, do it“ empfohlen. Für all diejenigen, die kein All-inclusive brauchen, ist die Anlage von Ibrahim Sidik eine preiswerte und wirkliche Alternative. Allerdings denke ich, dass es ohne Christines Empfehlung nicht möglich gewesen wäre, hier nur eine einzelne Nacht zu bleiben. Ich denke, dass man mindestens wochenweise buchen muss.

Vorm Abendessen möchte ich mich noch etwas umsehen und schlender’ die Hauptstraße von Diani auf und ab. Witzig finde ich dabei die Schilder neben den einfachen Hütten, auf denen in deutscher Sprache steht: „Wir suchen noch Nachbarn“.

Christine hatte mir in Deutschland von Siggi berichtet, einer deutschen Rentnerin, die einen Großteil ihres Ruhestands in Diani verbringt. Und wie ich da so die Straße entlang gehe, kommt mir doch tatsächlich eine Frau entgegen, die es sein könnte. Da ich grundsätzlich nur Blödsinn im Kopf habe, probier ich’s mal. Auf gleicher Höhe gehend, kann ich’s mir nicht verkneifen, anstelle eines „Jambo“, ein „Hey Siggi!“ von mir zu geben. Die Frau fällt fast um, fängt sich aber schnell wieder. ich erzähl ihr von Christine und wir plaudern noch ein bisschen. Dann verabschiedet sich Siggi aber doch und geht weiter. Hab ich sie etwa doch geschockt?

Ein paar hundert Meter südlich des Collier Centers ist linker Hand das Barclay Shopping Center. Dieses Center wurde, wie der Name schon vermuten lässt, um eine Bank herum gebaut. Es gibt einen Safari-Shop, ein Café und ein Laden, in dem man Postkarten kaufen kann. Sonst ist hier nicht viel los. Ich setz mich also ins Café, trinke ein Tässchen und schreibe meinen Lieben zuhause ein paar Ansichtskarten. Bemerkenswert ist vielleicht noch, dass es hier im Komplex einen internationalen Geldautomaten gibt, an dem man mit einer deutschen Kreditkarte bis zu 400 Euro auf einmal abheben kann.

Es ist schon später Nachmittag und ich gehe zurück zum Colliers Center. In der Pizzeria direkt unterhalb meinem Apartment lerne ich den Kellner Ali Mondo kennen, der – wie sollte es anders sein – auch ein guter Freund von Christine ist. Christine ist in Diani anscheinend bekannt „wie ein bunter Hund“. Als Vorsitzende des Vereins „Don’t just say ist, do it“ unterstützt sie u.a. auch das Diani Children’s Village hier im Ort, das ich gerne besuchen würde. Als Ali Mondo hört, dass ich ein „Freund“ von Christine sei, ist es ihm natürlich eine Ehre, mich morgen dorthin bringen zu dürfen.


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