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Löwenzahn und Zebrastreifen


Nachdem wir alle unsere Euphorie wieder ein bisschen runter gefahren haben, geht’s weiter. Winzige Auslegerboote mit dreieckigen Lateinsegeln kreuzen unseren Kurs. Von der Ferne aus könnte man sie glatt als Finne eines riesigen Wals durchgehen lassen. Das ist das Stichwort, da muss ich gleich fragen. „Gibt’s hier auch Wale?“ „Klar gibt’s welche“, sagt Yattin, „vor allem Buckel- und Pottwale. Die sind aber üblicherweise im Sommer hier, nicht im Januar.“ Und so sehen wir auf unserer Tour leider keinen dieser Meeresriesen.

Als ich Yattin klarmache, dass ich von den Meersakrobaten komme, erzählt er mir noch viel mehr, vor allem darüber, welche Unmengen Delfine es hier geben soll: Große Tümmler (Tusiops Truncatus), Indopazifische Buckeldelfine (Sousa chinensis), Gemeine Delfine (Delphinus delphis), Fleckendelfine (Stenella attentuata), Spinnerdelfine (Stenella longirostris) und eine ganz spezielle andere Sorte von Tümmlern, den Tursiops aduncus, dazu noch Pilotwale (Globicephala macrorhyncus) und Walhaie (Rhincodon typus). Was da alles Prächtiges um uns rum sein soll, und wir stehen als kleine Menschen auf der kleinen Sandbank in einem riesigen Ozean. Näher kann man der Schöpfung nun wirklich nicht mehr sein!

Auch auf der Sandbank selbst ist unendlich viel Leben. Yattin zeigt uns alles. Leider kann ich mir die Namen der Tiere gar nicht alle merken, und die Badehose hat nun mal keine Taschen für’n Notizbuch.

Die Pilli Pipa ist inzwischen etwas weggefahren, vermutlich um das Abenteuer noch abenteuerlicher und die Stimmung noch intensiver zu machen. Wir haben erneut die Wahl: Entweder wieder eine Stunde Schnorcheln oder aber eine Stunde hier auf der Sandbank zu stehen. Natürlich gehen wir alle ins Wasser, und schon kurze Zeit später sind sie wieder da: Delfine! Neugierig schauen sie uns aus etwa 30 Metern Entfernung an. Vom Boot aus hätte man sie zwar deutlich besser gesehen, aber hier mit ihnen im selben Element zu sein, das ist dann schon noch eine Stufe höher. Allerdings, aus dieser Distanz und mit Taucherbrille auf der Nase könnte man sie anhand ihrer Silhouetten auch glatt für Haie halten, doch von Haien, außer von Walhaien, die harmlos sind, hat Mohammad zum Glück nichts erzählt. Jetzt hat man Delfine endlich mal so nahe vor sich, wie man sich das immer erträumt hat, und doch sieht man kaum etwas. Bei den vorhandenen Wellen ist Gucken, Schwimmen und möglichst wenig WasserSchlucken für Leute, die mit Schnorcheln keine Erfahrung haben, gar nicht so einfach. Aber auch wenn man keinen unmittelbaren Kontakt zu den Wildtieren haben kann, ist das Gefühl unbeschreiblich.


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