Löwenzahn und Zebrastreifen
Kisite-Mpunguti-Meeresnationalpark
Im Kisite-Mpunguti-Meeresnationalpark legen wir unseren ersten Stopp ein. Wer will, kann an Bord bleiben, die meisten aber entscheiden sich für eine etwa einstündige Schnorcheltour. Yattin und seine Mannen geben uns eine eindringliche Einweisung vor allem da-hingehend, wie wir uns als Gäste im Meeresnationalpark verhalten müssen.
Besonders wichtig ist für mich, dass sich die Besatzung offenbar an den Regeln der Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) und des International Dolphin Watch orientiert, was u. a. heißt, dass Tiere weder gejagt, noch umzingelt, noch sonst irgendwie gestört werden dürfen. Die Delfine müssen immer die Möglichkeit haben, davonzuschwimmen. Wenn sie wegschwimmen, müssen wir das akzeptieren. „Die Tiere werden nicht verfolgt!“, lautet die Order. Alle, aber auch wirklich alle erkennen, in welchem „Heiligtum“ wir hier sein dürfen und akzeptieren die Regeln.
Nach der Unterweisung hält uns nichts mehr. Hinein in die Fluten. Brillen, Flossen und Schnorchel gibt’s natürlich von der Pilli Pipa, sodass man sich seinen Koffer (die Menge des Fluggepäcks ist ohnehin ziemlich limitiert) nicht noch mit unnötigem Ballast vollstopfen muss. Auf eines möchte ich in dem Zusammenhang aber noch dringend hinweisen: An der kenianischen Küste, egal ob Nord- oder Südküste, sollten wir Europäer niemals ohne Badeschuhe unterwegs sein. Es gibt viel zu viele Seeigel und deren Stacheln können üble Verletzungen verursachen.
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Der Ozean wimmelt nur so von Fischen. Vor allem Fische mit „Zebrastreifen“ bekomme ich häufig zu Gesicht, aber auch Seegurken, Seenadeln, Trompetenfische, Muränen und viele, viele Arten, die ich gar nicht kenne. Den Rotfeuerfisch unter mir allerdings kenn’ ich – aus dem Zoo. Da der angeblich giftig ist, ist’s mir als Schnorchelanfänger dann doch etwas mulmig zu-mute.
Nach einer Stunde Schnorcheln geht’s zurück an Bord. Ich bin glücklich, aber auch froh, wieder „festen Boden“ unter den Füßen zu haben. Ihr glaubt gar nicht, wie anstrengend eine Stunde Schwimmen und Schnorcheln für einen Ungeübten sein kann. An Bord zurück gibt’s erst mal Zitronenstücke, mit denen wir den ekligen Salzgeschmack wieder aus der Mundhöhle raus bekommen. Nebenbei erzählt mir Yattin, dass der gestreifte Fisch, den ich vorhin gesehen habe, der Indopazifische Sergeant sei. Mann, war das ein Abenteuer! Ich war zum ersten Mal in meinem Leben so richtig groß schnorcheln, und das im offenen Meer. Mein Gott, was hab ich Wasser geschluckt! Aber es war einfach nur herrlich!
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