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Am neuen Standplatz geht´s nun so richtig ab


Inzwischen sind auch schon wieder 3 Monate vergangen. Meine Frau und ich waren vorrangig damit beschäftigt, die neue Wohnung einzurichten und auch die neue Umgebung zu erwandern. Dazu kam, dass ich sehr viel Zeit damit verbrachte, für meine Homepage die Berichte über die Serengeti und Sansibar zu schreiben, da blieb für Modelleisenbahn einfach keine Zeit.

Heute ist es nun endlich ist es so weit, dass ich die Anlage aufbauen kann. An der linken Längsseite meines gleichzeitig als Arbeits-, Schlaf- und Eisenbahnzimmer dienenden neuen Zuhauses ist für die Anlage genügend Platz. Auch installiere ich alsbald oberhalb der Anlage Neon-Lampen, sodass der Arbeitsplatz jederzeit gut beleuchtet werden kann.

Anschluss der Stromversorgung


Der elektrische Anschluss erfolgt – wie bereits früher im Keller – mittels RS 232-Stecker. Jetzt, im schönen Zimmer, möchte ich die Verbindung natürlich etwas professioneller machen.

Dazu habe ich mir für den 25-poligen Sub-D-Stecker aus einem passenden Aluminium-Profil eine Befestigung gefeilt.

Zunächst wollte ich die 25 Litzen ja selbst an die Stecker anlöten, aber dazu bin ich offenbar zu ungeschickt. Es gab viele Lötbrücken und kalte Lötstellen. Da ist es doch viel einfach, ein bereits fertig konfektioniertes Kabel zu trennen und danach die einzelnen Litzen (so hat man viel mehr Platz!) irgendwo anzulöten oder (besser noch) anzuklemmen. So ein RS 232 Kabel bekommt man fertig für weniger als 10 €.

Besuch im Miniaturwunderland in Hamburg


Mit die wichtigsten Bauwerke auf einer „Anhalter-Bahnhof-Anlage“ – und damit die Herausforderung schlechthin – sind für mich die Brücken am Landwehrkanal. Es geht nicht darum, dort einfach eine „Kauf-Brücke“ zu platzieren, sondern darum, eine Hochbahnbrücke so zu bauen, dass sie einesteils Hallesches Ufer, Landwehrkanal, Tempelhofer Ufer und Fernbahn-Brücke im Winkel von etwa 45° überquert, dann aber auch den „Schlenker“ schafft, um – zunächst zwischen Halleschem Ufer und Landwehrkanal verlaufend – schlussendlich im Bogen die Möckernstraße zu überqueren. Da greift alles ineinander, x-, y- und z-Koordinaten. Und bei allen dreien geht es um Bruchteile von Millimetern. Hauptproblem: Der Abstand zwischen den Spur N- Modellbahngleisen beträgt in der Regel 33,6 mm, wohingegen der Abstand bei den Gleisen der Hochbahnbrücke in echt 3,30 m (im Modell als nur rund 21 mm) beträgt. Diese 60% mehr in der Breite müssen erst mal untergebracht werden.

Neun Monate sind inzwischen seit dem Umzug vergangen. Meine Nachbarn haben derweil Nachwuchs bekommen. Ich dagegen bin einer Lösung, wie ich die Hochbahn machen soll, keinen Deut näher gekommen. Das Modellbahn-Fieber habe ich zwar noch immer, aber es geht einfach nichts.

Was macht man, wenn man partout nicht mehr weiter weiß? In dem Fall sollte man sich an jemanden halten, der davon mehr Ahnung hat als man selbst. Und wer hat von Modellbahnen mehr Ahnung als die Leute vom Modellbahn-Wunderland in Hamburg? Keiner. Nicht nur, um neue Ideen zu bekommen, haben wir im Rahmen einer Städte Reise 2011 das Modellbahnwunderland besucht.

Das Modellbahnwunderland in der Hamburger Speicherstadt beherbergt die größte Modellbahnanlage der Welt. Wenn man allein nur den dortigen Flughafen Knuffingen betrachtet – es ist der blanke Wahnsinn. Aber nicht nur der Flughafen weckt Begeisterung, vieles andere auch. Wie machen die das bloß? Sicher, die haben viel, viel mehr Geld als ich, darum geht’s aber gar nicht. Es sind die Ideen, die eine Modellbahn ausmachen.

Und vielleicht kann ich mir hier ja ein paar Anregungen holen, z.B. für meine Hochbahnbrücke, von der ich nach wie vor nicht weiß, wie ich sie jemals fertigen soll.

Brücken gibt es im Modellbahn-Wunderland nämlich auch. Eine der größten und mächtigsten in der Hamburger Speicherstadt ist die im Modell 6,66 m lange Köhlbrandbrücke mit ihren mindestens 50 beleuchteten Laternen und genauso vielen (beleuchteten!) Autos. So gesehen ist Hamburg natürlich der Hammer und für viele Modellbahner der Olymp.

Das bringt mir aber nicht viel. Aus einem ganz einfachen Grund: Die Köhlbrandbrücke ist gerade und im Modellbahn-Wunderland hat man Platz ohne Ende. Meine Brücke dagegen verläuft s-förmig und der zur Verfügung stehende Platz auf meiner Anlage ist – um es vorsichtig zu sagen – mehr als bescheiden.

Doch da fällt mir Gerd Fröbe ein, der in „Goldfinger“ sagte: „Das Golddepot von Fort Knox ist auch nur eine Bank“. Genauso ist es! „Die hier ausgestellte Köhlbrandbrücke ist nichts anderes als einfach nur eine Modellbahn-Brücke, dazu noch in HO!“ Und wenn die das können, kann ich das auch.


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