Auf der Suche nach Moby Dick
Gastbeitrag von Stephan und Mirjam Otter, Bad Bayersoien
1. Tag, 23.08.2006, Anreise
Wir sind um 3:00 Uhr früh gestartet und sind über Garmisch, Ehrwald, Nasserreith, … , und St. Moritz zum Malojapass gefahren. Da es erst 8:00 Uhr war und wir wunderbares Wetter hatten, machten wir eine ausgiebige Frühstückspause. Gegen 9:00 Uhr fuhren wir weiter, erst am Comer See vorbei und dann, um Mailand möglichst großräumig zu umfahren, westlich bis Varese, und dann direkt Richtung Süden nach Savona. Direkt an der Küste sind wir dann noch etwas Richtung Westen gefahren, bis wir schließlich in einem kleinen Dorf (Rialto) eine Unterkunft fanden. Die Fahrt war sehr anstrengend, und auch unser Reisetag war nicht sehr gut gewählt (noch Ferien in Italien!!), aber trotzdem kann ich diese Fahrt nur jedem empfehlen. Wenn man nur auf den Landstraßen unterwegs ist, sieht man einfach viel mehr als auf den Autobahnen.
2. Tag, 24.08.2006, 1. Versuch
Nach einem „ausgiebigen“ Frühstück (Zwieback und Espresso) haben wir zusammengepackt und sind mit dem Ziel Imperia losgefahren. In Andora haben wir dann zwecks einer kleinen Pause am Hafen geparkt und sind durch den selbigen spaziert. Durch Zufall entdeckten wir dann dass Büro von BluWest, wo man uns aber mitteilte, dass aufgrund starken Windes Whalewatching an diesem Tag nicht möglich sei. Da wir dort sehr freundlich empfangen wurden und es gute Parkmöglichkeiten gab, entschlossen wir uns, hier zu bleiben. Nach einem Stadtbummel machten wir am Nachmittag eine wunderschöne Tour: Andora – Stellanello – San Damiano – Kirche Madonna della Guardia – Alassio. In Cervo haben wir dann noch einen Campingplatz gefunden, der einen Platz für zwei Tage frei hatte.
3. Tag 25.08.2006, 2. Versuch
Nachdem wir bereits früh aufgestanden waren, sind wir wieder nach Andora gefahren und haben uns eine ganze Weile das Treiben im Hafen angesehen.
Nach einem Frühstück in der Stadt sind wir wieder zum Hafen gegangen und haben uns zwei Karten für Whalewatching am Nachmittag gekauft. Als wir auf das Schiff warteten, wurde uns mitgeteilt, es würde wegen zu starker Wellen nicht kommen. Also gaben wir unsere Karten zurück machten einen schönen Badenachmittag.
4. Tag, 26.08.2006, 3. Versuch
Der Hafen von Andora war wieder unser Ziel, nachdem wir den Campingplatz geräumt hatten. Wir haben wieder zwei Karten gekauft und gehofft. Diesmal hatten wir Glück. Die Corsara kam und wir stachen in See.
Als wir weiter hinaus kamen, mussten wir (die Passagiere) feststellen, dass der Seegang immer noch sehr groß war. Nach ca. 1,5 Std. gab es auf einmal große Aufregung an Deck. Es dauerte eine ganze Zeit, bis wir mitbekamen, dass es eine Sichtung gibt.
Auf einmal lag er vor uns. Ein ca. 12 m langer Pottwal. In aller Ruhe. Als er nach ein paar Minuten abtauchte war es wie im Film: Zuerst taucht der Kopf unter, der Rücken kommt hoch und verschwindet wieder, die Schwanzflosse steht senkrecht im Wasser und taucht unter. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, irgendwo zwischen Erfurcht, Neugierde, Freude und Fotografierfieber.
Nebenstehende Aufnahmen von Pottwal-Sichtungen wurden uns zur Veröffentlichung auf dieser Homepage von bluWest zur Verfügung gestellt.
Wir warteten an der gleichen Stelle und nach ungefähr 40 Minuten tauchte er ein zweites Mal auf, und das Schauspiel wiederholte sich. Und mir lief es wieder kalt den Rücken runter. Danach fuhren wir weiter, um ihn nicht zu stören. Als wir dann wieder auf dem Rückweg waren, ging die Aufregung wieder los. Wir sahen eine ganze Gruppe von Rundkopfdelfinen mit ihren Jungtieren. Auch hier ließen sich die Tiere durch unsere Anwesenheit nicht stören, und so hatten wir 10 Minuten Zeit sie zu beobachten. Nachdem ein paar von uns (ich nicht) noch einen springenden Schwertfisch gesehen hatten, ging es nach Hause. Dieser Ausflug war das tagelange Warten mehr als wert! Wir mussten uns noch auf die Suche nach einer Bleibe für die Nacht machen. Wir beschlossen nach Imperia zu fahren und von dort aus nach Norden ins Landesinnere. Gegen 19:00 Uhr fanden wir dann in Cenova ein schönes Hotel, wo wir den Tag gebührend mit einem tollen Menü beendeten.
5. Tag, 27.08.2006, Wandertag
Wir stärkten uns am Frühstücksbuffet, richteten Brotzeit her und machten uns dann auf den Weg zum „Monte Negro“. Nach ungefähr zwei Stunden endete plötzlich der Weg (der Wirt erklärte uns dann am Abend, dass die Beschilderung nicht stimmt). Etwas verwirrt traten wir den Rückweg an, nicht ohne vorher ein paar verstreut am Wegesrand liegende sehr alte und halb verfallene Häuser anzusehen. In einem konnten wir am helllichten Tag Fledermäuse bei der Jagd beobachten. Kurz bevor wir zurück am Hotel waren, ließen wir uns noch die Brotzeit schmecken. Am Nachmittag schauten wir uns noch Cenova an und stellten fest, dass es außer unserem Hotel in diesem Ort nichts gibt außer, teils sehr schönen und alten, Wohnhäusern. Den Nachmittag ließen wir dann am Hotelpool ausklingen.
6. Tag, 28.08.2006, Heimreise
Gegen zehn Uhr verließen wir das Hotel, und machten uns auf den Heimweg. Da es schon zu spät für die Landstraßenroute war, beschlossen wir, zumindest in Italien die Autobahn zu benutzen. Da wir aber noch einkaufen wollten, fuhren wir von Cenova über Pieve di Teco nach Albenga (Straße des Olivenöls und des Weines, man kann hier in jedem Ort direkt vom Bauern Wein, Öl, Oliven, etc. kaufen), wo wir dann auf die Autobahn auffuhren. Über Genua, an Mailand vorbei fuhren wir nach Como. Von dort aus dann die gleiche Strecke wie bei der Hinfahrt wieder nach Hause, das wir gegen 22:00 erreichten.
Darauf folgende Tage:
Planen des Urlaubs 2007: Wir könnten doch nach Italien? Vielleicht ans Ligurische Meer?
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