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3 Tage in Hamburg – Planung und Anreise


Wie lange schon war ich nicht mehr größer verreist? Zwei Jahre ist es inzwischen her, dass ich in Afrika war. Etwas Großartigeres, Fantastischeres habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erfahren. Die Reise hat mich total verändert. Und wenn ich eines dort gelernt hab, dann war es hakuna matata. Hakuna (es gibt keine) matata (probleme). Warum auch? Wenn man all das erlebt hat, was ich hab erleben dürfen, dann gibt es keine Probleme mehr – zumindest keine großen. Wobei man seine Verpflichtungen natürlich auch nicht ganz außer Acht lassen sollte.

Zwei Jahre bin ich also nun auch zu Hause gesessen und hab nur in Afrika-Erinnerungen geschwelgt. Nochmal Afrika? Nee, es gibt einfach nichts, was diesem Ereignis von vor zwei Jahren auch nur ansatzweise gleichkommen oder es sogar toppen könnte. Und dann kam meine Frau mit einer genialen Idee: Im Juli 2011, kurz vor den Sommerferien teilt sie mir mit, dass wir in Kürze nach Hamburg fahren werden, weil sie Karten hat für „König der Löwen“ ganz, ganz vorne, zweite Reihe, Parkett links, die Plätze 8 und 9! Nächtigen werden wir dann auch luxuriös im 4-Sterne-Hotel Gresham Carat. Ich bin platt. Aber wenn meine Frau was anpackt, dann heißt es klotzen, nicht kleckern. Sonst könnten wir auch gleich zu Hause bleiben. Oh Mann, ich bin total happy.

Internet-Recherchen am Sonntag vor der Reise


Die Sommerferien sind da und ich hab zu Hause genügend Zeit. Da kann man im Internet noch so allerlei recherchieren, ein kleines Rahmenprogramm abstecken, U- und S-Bahn-Verbindungen suchen, Sehenswürdigkeiten, Anbieter für Hafenrundfahrten, Lokale im Umfeld des Hotels usw., usw. Ganz wichtig ist auch, wo kann man abends noch lecker ein Bierchen trinken? Fünf Tage sind´s noch, bis wir fahren.

Wer meinen Afrika-Bericht „Mit Schlafsack und Zelt in die Serengeti“ gelesen hat, weiß, dass ich da nichts dem Zufall überlasse. Ich erinnere nur daran, wie ich seinerzeit wie Weltmeister gerechnet hat, um herauszufinden, wann am Kilimanjaro die Sonne aufgeht und ob es dann auch klappt mit dem Foto „Sonnenaufgang am Kilimanjaro“, wenn wir um 5:29 Uhr tansanischer Zeit darüber hinweg fliegen. Ich hab mir im Flugzeug noch extra nen Fensterplatz reservieren lassen. Aber das führt hier jetzt zu weit. Wer mehr drüber wissen möchte, und wie´s geklappt hat, kann ja hier nachlesen.

So hab ich also auch recherchiert, was man abends im Umfeld des Hotels machen kann. Vielleicht gibts ja ein tolles Restaurant oder ne tolle Kneipe. Also bei Google „Veddel“ eingegeben, das ist der Stadtteil, in dem das Hotel liegt, und gucken. Das Gesicht wird lang und länger. Aber nicht, weil nichts geboten ist; nein eher das Gegenteil ist der Fall:

Meldungen wie „Auf S-Bahnhof bewusstlos getreten“, „Brutaler Überfall“, „Gastwirtin überfallen“, „Jugendliche überfallen Obdachlosen“, „Überfall auf Drogeriemarkt“ und „Überfall auf das Museum“ zeigen mir, dass da ganz schön was los ist.

Ich liebe ja Abenteuer und ich bin auch schon alleine durch den philippinischen Dschungel gewandert und habe im Zelt in der freien Serengeti geschlafen, aber ein nach-mitternächtlicher Spaziergang 1½ km von der S-Bahn zum Hotel oder Freiluft-Parken auf einem unbewachten Parkplatz bei der S-Bahn, das kann (wie obige Schlagzeilen beweisen) in diesem Umfeld leicht ins Auge gehen. Mir ist schon etwas mulmig zumute. Denn bei Typen mit erhöhter Bereitschaft zur Gewaltanwendung, möglicherweise auch noch angetrunken und im Rudel, da hilft dir, trotz emotionalen Höhenflugs nach dem Musicalbesuch dann auch kein „hakuna matata“ mehr. Da prallen zwei dermaßen verschiedene Welten aufeinander, dass ein Hotel in Veddel allein aus diesen Gesichtspunkten für mich nicht machbar ist.

Hat sich Susanne vom tollen Internetauftritt des Hotels offensichtlich blenden lassen. Als alter „Reise-Experte“ empfehle daher jedem, auch denen, die mich ob meiner minutiösen Urlaubsplanung ständig belächeln: „Guckt euch vorher auch noch woanders um!“ Das Internet bietet so viele Möglichkeiten dazu, sei es in der GEO-Reisecommunity oder im Holiday-Check. Da kann man sich anhand der vielen Einzelbeurteilungen ein ganz gutes Bild machen.

Hätte Susanne die Hotel-Bewertungen „Nur für Mutige“, „Hotel okay, Lage grauenhaft“, „Schönes Hotel in unschöner Gegend“ oder „Akzeptables Hotel im Ghetto“ gekannt, die alle innerhalb der letzten 2 Jahre in Holiday-Check geäußert wurden, ich glaube, Susanne hätte niemals das Gresham Carat gebucht, so einladend die Website des Hotels auch ist. Meine Hamburg-Vorfreude und mein Hakuna-Matata-Gefühl fallen rapide in ´n Keller.

Fünf Tage noch und wir brauchen unbedingt ein anderes Hotel! Ich weiß nicht so recht, was ich tun soll, denn gerade jetzt, wo ich mit einem Mords-Problem konfrontiert bin, ist Susanne nicht da. Nervös lausche ich zur Eingangstür, ob sie nicht bald kommt. Aber nichts. Derweil suche ich in Hamburg nach anderen Hotels. Das geht besser, als ich gedacht hab. Gibt man nämlich bei Google „Hotel Hamburg“ ein, kommt man recht schnell auf diese Seite. Verfügbarkeit geprüft und siehe da, man wird auch noch 5 Tage vor der Reise fündig. Das Hotel IBIS Hamburg Airport beispielsweise scheint mir eine geeignete Alternative zu sein. In der Ausstattung sicher spartanischer als das Gresham Carat Hotel, aber durch die unmittelbare Nähe zum Flughafen auch nachts gut erreichbar. So fährt ab 0:37 Uhr alle 40 Minuten die S1 und vom Flughafen zum Hotel sind´s zu Fuß 10 Minuten (Busse fahren um die Zeit leider nicht mehr vom Flughafen ab, aber zur Not kann man ja ein Taxi nehmen). Alternativ kann man aber auch eine Station vorher, in Ohlsdorf aussteigen, da fährt dann der 274er-Bus bis fast vors Hotel. Irgendwie bin ich erleichtert. Das Gresham werden wir schon irgendwie stornieren.

Freitag, 26.8.2011 – Hamburg, wir kommen!


Freitag, 26.8.2011 morgens 5:07 Uhr. Endlich geht’s los. Nur knapp 20 km Landstraße und dann bis Hamburg nur noch Autobahn. Es ist leicht neblig. Nach etwa 1 Stunde erreichen wir das Autobahnkeuz Ulm-Elchingen und die A7 Richtung Norden. Und dann geht’s los. Baustelle, runter auf 60 km/h und links rüber auf die Gegenfahrbahn. Zum Glück nur 2 km. Hinter Langenau dann wieder freie Fahrt. Gegen 6:41 Uhr geht in Aalen-Westhausen die Sonne auf, sodass ich nicht umhin komme, meine Fahrerin im tollsten Morgenlicht abzulichten.

Für einen ersten Zwischenstopp habe ich mir bereits im Vorfeld den Bereich Fulda ausgesucht. Ein Cafe sollte es sein, wo man richtig gut frühstücken oder brunchen kann. Außerdem sollte es nicht all zu weit weg sein von der Autobahn. Google-Maps ist hierfür richtig gut. Gibt man hier nämlich die Worte „Cafe“ und „Fulda“ ein, erscheint eine Landkarte mit vielen roten Punkten. Jeder Punkt steht für ein Cafe. Nach Fulda rein will ich aber nicht, und so hab ich den Cursor nacheinander über die Punkte entlang der A7 bewegt. Bei jedem öffnet sich dann ein kleines Fenster mit einer kurzen Information: Manchmal nur der Name, bei einem Punkt nördlich der BAB 66, im Ort Eichenzell, allerdings stand „Tolles Ambiente,nettes Team, Service ist klasse, Brunch ist super gut (große …“. Dieses Satzfragment war ausschlaggebend und ich hab mich für das Cafe Berlin entschieden. Ob das eine gute Wahl war, wird sich zeigen.

Zwischenstopp im Cafe Berlin in Eichzell


Jedenfalls verlassen wir gegen halb neun beim Dreieck Fulda die A7. Fulda Süd ist eine recht unsaubere Ausfahrt ohne Leitplanken usw. Da muss man, wenn man von der Autobahn kommt und hohe Geschwindigkeiten gewohnt war, schon mächtig runterbremsen. Nun denn, wir sind ja anständige Fahrer und so war´s für uns kein Problem. Um nach Eichenzell zu kommen geht´s noch etwa 500 m über die A66 und dann bei der ersten Ausfahrt schon wieder raus. Die Straße „Im Streich“ findet man leicht, sie ist knapp 100 m nach der links abgehenden Zufahrt zur autobahnähnlichen B 27 auf der rechten Seite. Edeka ist da und Neukauf, aber kein Cafe Berlin!

Nun, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wir stehen direkt davor. Das Cafe Berlin gehört zur Pappert-Gruppe und über dem Eingang steht eben nur Pappert. Es gibt etliche Tische im Innern und auf der Terrasse mindestens auch 6 oder 7 Tische. Wir bleiben draußen und werden hier vom Chef Edin Alijagic persönlich bedient.

„Wir würden gerne Frühstücken“, das war alles, was wir sagen mussten. Der O-Saft kam unmittelbar, Semmeln, Kaffee, Marmelade, Honig, Wurst, Butter, Ei, Käse, 5 Minuten später. Das Frühstück ist super-lecker! Und was für A7-Reisende sicher auch sehr, sehr wichtig ist, das Cafe hat unter der Woche von 5:00 Uhr (ja, Sie haben richtig gelesen!) bis 19:00 Uhr auf und am Wochenende gar schon um 4:00 Uhr. Unter der Woche gibt es „leider“ nur Frühstück, aber was für eines, sehen Sie ja. Sonntags gibt es Brunch und da ist das Cafe Berlin dann so bumsvoll, dass man unbedingt vorher reservieren muss, wenn man was von Brunch abhaben möchte.

Für alle, die das Cafe Berlin mal ausprobieren wollen; Das Cafe liegt Im Streich 2 in 36124 Eichenzell. Telefonisch zu erreichen unter 06659-918166 oder per Mail unter cafe_berlin@web.de. Mit dieser Pause, mit diesem Frühstück, hat der 3-Tage Hamburg-Urlaub schon bei der Anreise perfekt begonnen!

Da das hat alles so wunderbar geklappt hat (in manchen Lokalen muss man ja „stundenlang“ warten, im Cafe Berlin nicht!), können wir (und das ohne Hektik) um 10 vor halb 10 schon weiterfahren. Nicht ohne vorher den Tank wieder voll zu machen. Das ist ein weiterer Punkt, der für Eichenzell als Zwischenstopp spricht. Sehr nahe beim Cafe Berlin ist nämlich auch ne Tanke, sodass das „Töff-Töff“ auch gleich noch „frühstücken“ kann.

Und weiter geht´s


Zur A7 gehts wieder die paar Meter zurück auf der A 66, dann auf der A7 weiter zum Hattenbacher Kreuz, an Kassel vorbei, über die Werratalbrücke usw., usw. Wir haben inzwischen Fahrerwechsel gemacht und ich bin dran. Vor uns ein LKW mit der Aufschrift „Wenn sie ihren Edamer selbst von Holland nach Hause rollen, fahr ich nie mehr vor ihnen.“ Viel mehr Lustiges gibt es sonst nicht. Es ist nur eine Kilometer-Fresserei und hier zwischen Göttingen und der Abfahrt Salzgitter ist es ganz schön nervig. Entweder kommt man nicht vorwärts, weil LKW „Elefantenrennen“ spielen oder aber es ist Baustelle, wie jetzt gerade bei Salzgitter. 16 km Baustelle, 16 km mit 60 km/h. Da kommt dir die Viertelstunde unendlich lange vor.

Kurz nach Hildesheim machen wir dann eine kleine Verschnaufpause, immerhin sind wir seit Fulda auch schon wieder 260 km gefahren (bergauf, bergab, eingekesselt von massig LKW – seufz).

Nach ein, zwei Entspannungsübungen gehts weiter. Für Susanne aber offenbar nicht schnell genug. „Jetzt fährst Du schon seit Fulda 80, kannst Du nicht mal den LKW überholen?“ Die Frau will mich unbedingt in ne Radarfalle treiben (grins). Draußen fängt jetzt so langsam der Urlaub an. Überall Heidekraut. Vier Jahre ist’s jetzt her, dass wir in der Lüneburger Heide waren. Erinnerungen werden wach. Ja, unsere „Fährtle“ oder Kurzausflüge waren immer was ganz Besonderes. Der hier wird uns sicher auch lange in Erinnerung bleiben, besonders, wenn ich nachher wieder einen Bericht auf meine HP stelle. Auch Jahre später les ich die Berichte immer wieder gerne.

Soltau Süd, irgendwas blitzt, aber nein, das kann nicht sein. Am Schild steht 80 und ich fahre exakt 80! Ausfahrt Bispingen, 5 Ausfahrten noch bis Thieshope, wo ich geplant habe, Mittagspause zu machen – wird Zeit, immerhin ist es schon nach 13:15 Uhr.

Gasthaus Brauels, Thieshope


13:30 Uhr, Ausfahrt 39. Wir versuchen das Gasthaus Brauels zu finden. Das ist ganz, ganz einfach. Wenn man von der Autobahn runter gefahren ist, nach rechts und dann ist es nach 100 m gleich auf der linken Seite. Das Brauels ist ein wunderschöner Fachwerk-Klinkerbau mir einem großen Biergarten neben dran in einem äußerst überschaubaren Weiler.

Wir bleiben natürlich draußen und fragen, ob wir noch was zu essen bekommen können. Da das Brauels aber um zwei zu macht, kann uns der Wirt nur noch das Tagesessen anbieten: Bohnen, Birnen und Speck! Erst dacht ich ja, da hast dich sicher verhört, aber insbesondere in „der Fremde“ testen wir alles und so bestellen wir: „Bohnen, Birnen und Speck“.

„Bohnen, Birnen und Speck“ (auch „Grööner Hein“ genannt) ist eine nordeutsche Spezialität, die, wenn man uni-protokolle.de glauben darf, vom Aussterben bedroht ist. Das Gericht, eine Art Eintopf, gibt es aufgrund der Zutaten nur in den Monaten Juli und August. Dazu gibt es, wie in Norddeutschland üblich, Kartoffeln. Das Menü schmeckt so was von lecker! Gerauchter Speck in der Kombination mit ganz speziellen, nicht ganz so süßen Birnen und dem Geschmack der grünen Bohnen, das kann man einfach nicht beschreiben, das muss man selbst erleben. Phänomenal.

Nach dem Cafe Berlin heute früh nun schon die zweite High-Light-Gastronomie unmittelbar an der A7. Im Gegensatz zu heute früh geht hier ein leichter Wind, sodass wir hier im Norden keine Wespen haben. Das Brauels hat unter der Woche von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr und anschließend von 17:00 Uhr bis 22:00 Uhr geöffnet, am Wochenende durchgehend von 11:30 Uhr bis 22:00 Uhr. Dienstags ist Ruhetag.

Das Brauels und auch das Tagesgericht, ein absoluter Volltreffer! Die Hamburg-Fahrt scheint sich zu einem richtigen Erfolg zu entwickeln!

Vom Elbtunnel Richtung Hotel


In Brackel noch kurz getankt und dann weiter auf die A7. Eine halbe Stunde später erreichen wir den Elbtunnel. Über uns die Elbe. Das letzte Mal, als wir „unter Delfinen“ waren, war zur Eröffnung der Nürnberger Lagune vor vier Wochen, wo wir u. a. einer Führung durch die Technikräume der Anlage beiwohnen durften.

Gibt´s in der Elbe überhaupt Delfine? Ich glaube nein! Schweinswale auch nicht, die gibt´s wohl eher in der Weser. Aber das Gefühl, „unter Wasser“ zu sein, weckt schon die Erinnerung an Nürnberg.

Die Fahrt durch den Elbtunnel bis hin zur Ausfahrt Schnelsen Nord entpuppt sich als „äußerst zäh“. Stau ohne Ende. Nur noch „stop an go“. Das zehrt an den Nerven. Zum Glück haben wird zwei Mal eine super Pause gehabt, sodass wir die „letzten paar Meter“ auch noch schaffen werden, egal wie.

Einmal die Autobahn verlassen, geht´s dann aber recht flott. 1 ½ km B 432, übergangslos in die B 433, Kronstiegtunnel, am Flughafen vorbei und dann unbedingt bei „Luftfracht, Mietwagen“ raus, sonst ist man unterm Tunnel durch und schon fast in Hamburg.

Wir haben, trotz allen Ungemachs unterwegs, dadurch, dass wir so früh weggefahren sind, noch etwas Zeit. Letzten Sonntag nämlich, als ich die Umgegend des Hotel IBIS Hamburg Airport ergoogelt habe und recherchierte wie man nachts nach dem „Der König der Löwen“ zum Hotel zurückkommt, bin ich u. a. auch auf die U-Bahnstation Ohlsdorf aufmerksam geworden Durch reinen Zufall habe ich einen ganz außergewöhnlichen Touristenmagneten entdeckt. Da will ich kurz hin. Also über die Röntgenstraße, den Fuhlsbüttler Damm usw. nach Ohlsdorf, zur mit 391 km² größten Grünanlage Hamburgs, welche gleichzeitig den wohl größten Parkfriedhof der Welt beherbergt.

Parkfriedhof Ohlsdorf


Unzählige Prominente haben im Parkfriedhof Ohldorf ihre letzte Ruhe gefunden. Die Liste ist lang und ich will nur einige Wenige nennen, deren Namen mir spontan aufgefallen sind und die wohl jeder kennt: Tierparkgründer Carl Hagenbeck beispielsweise, oder Loki Schmidt (Kanzlergattin) und Werner Veigel (Nachrichtensprecher) und nicht zuletzt die weit über Hamburg hinaus bekannten Künstler Hans Albers, Heinz Erhardt, Willy Fritsch, Gustaf Gründgens, Hanns Lothar, Otto Lütjhe, Inge Meysel, Henry Vahl oder Helmut Zacharias.

Eigentlich bin ich ja keiner, der dem Star-Kult huldigt und auch keiner, der gerne auf Friedhöfe geht, aber 1 km vor der Haustür, da muss ich doch wenigstens das Eingangsportal fotografieren. Das tun wir dann auch, mehr nicht.

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Wer also seinem Star aus Kindheit und Jugend noch einmal ganz nahe sein möchte, kann dies hier im Hamburger Norden tun. Zur Orientierung, wer alles in Ohlsdorf seine letzte Ruhe fand, gibt´s im Internet eine Namensliste mit Grab-Koordinaten und damit man die entsprechende Grabstätte auch findet, gibt es zusätzlich diesen Plan. Das ist auch zwingend erforderlich, denn bei 235.000 Grabstätten, bräuchte man sicher Jahre, um das richtige Grab zu finden. Der Friedhof ist so groß, dass innerhalb der Park- und Gräber-Anlage nicht nur 2 Krematorien, 12 Kapellen und 21 Mausoleen gibt, nein, man hat auch ein regelrechtes Verkehrswege-System herausgearbeitet. Von den insgesamt 80 km Straßen und Wege sind 17 km für den Kraftfahrzeugverkehr zugelassen. Zwei Buslinien, die Linien 170 und 270, bedienen zusammen 24 Haltestellen. Da bekommt der Begriff „Endstation“ eine völlig neue Bedeutung.

Hotel IBIS Hamburg Airport


Vom Friedhof zum Hotel ist es nur noch ein Klacks. Alstendorfer Straße runter, rechts in die Hindenburgstraße und nochmal rechts in die Alsterkrugchausee. An der Ampel dann (verbotswidrig?) ne 180°-Kehre und schon ist man da. Um kurz nach vier jedenfalls kommen wir an. Wir parken zunächst mal direkt vorm Haus auf einem ausgewiesenen Kurz-Parkplatz und gehen rein. Alles ist zweckmäßig und modern. Alles ist total unkompliziert und locker. Der erste Eindruck ist super! Wegen des angekündigten schweren Unwetters fragen wir dann auch gleich nach ´nem Tiefgaragen-Stellplatz. Das geht ganz problemlos, kostet allerdings 6,90 € pro Tag. TG ist uns aber äußerst wichtig, da schon mal ein Hagel-Unwetter aus einem unserer früheren Autos einen wirtschaftlichen Totalschaden gemacht hat.

Nachdem wir zwei Scheckkarten für unser Zimmer bekommen haben (toll, kann ja mal vorkommen, dass man vorhat, mal was getrennt voneinander zu unternehmen) frag ich dann doch gleich mal, wo die Bushaltestelle „Röntgenstraße“ ist, damit wir heute Abend dann auch rechtzeitig ins Musical kommen. „Natürlich können Sie auch den Bus nehmen, wenn Sie das möchten, aber wir halten das für viel zu umständlich. Nehmen Sie doch die S1, die fährt ohne Umsteigen vom Flughafen direkt zu den Landungsbrücken. Und zum Flughafen bringt Sie unser kostenloser Shuttle-Bus.“ Das ist ja noch besser! Super Service! Ich glaube jetzt schon, dass wir mit dem IBIS eine gute Wahl getroffen haben. Wir vereinbaren 18:15 Uhr und gehen dann erst mal, unser Auto und unser Gepäck versorgen und dann hoch ins Zimmer. Tiefgarage, Aufzug, Zimmer, das geht alles mit der ausgehändigten Scheckkarte. Unser Zimmer liegt im ersten Stock. Wir haben 115, ein Nichtraucherzimmer, welches, wenn man das Bild oben betrachtet, ganz links oberhalb der Eingangstür liegt.

Alles auf dem Weg zum Zimmer, also Tiefgarage, Aufzug und Flur, ist piccobello sauber. Auch Zimmer und Bad sind klasse und in der Größe und Ausstattung für 2 Nächte absolut passend. Wir hängen erst mal unsere Sachen in den offenen Eckschrank und gehen uns nach der langen Fahrt bei großer Hitze (heute war der heißeste Tag des Jahres!) erst mal frisch machen. Was gleich auffällt, das Zimmer ist außergewöhnlich gut wärme- und schallisoliert. Angenehm klimatisiert und kein einziger Ton von draußen, weder vom nahen Flughafen, noch von der vierspurigen Straße vorm Hotel, noch vom Empfang unter uns, noch vom Nebenzimmer.

Fein gemacht fürs Musical gehen wir dann runter, um noch etwas Leichtes zu uns zu nehmen.Ein Capuccino (2,60 €) wäre da richtig passend. Als uns die freundliche Dame dann noch warmen Apfelkuchen mit (kalter) Vanille-Sauce anbietet (4,50 €), können wir natürlich nicht „nein“ sagen. Super lecker!

Auf geht´s zum Musical


18:15 Uhr. Es ist so weit. Ein schwarzer VW-Bus bringt uns mit ein paar anderen Hotelgästen zum Flughafen. Geschätzt dauert das 3 bis 4 Minuten. Mit dem Aufzug runter in die S-Bahn-Station und dann erst mal orientieren, wie das so geht mit den Fahrkarten. Das ist aber auch für uns Landeier total easy.

Einzelkarte „Großbereich Hamburg“ drücken, also die „3“ und danach den angezeigten Betrag zahlen, 2,80 €. Wir hatte erst noch gedacht, ob es vielleicht günstiger ist, wegen der insgesamt 2 x 2, also 4 Fahrten eine Gruppenkarte zu nehmen, das kommt aber nicht günstiger. Die Züge fahren alle 10 Minuten und eine halbe Stunde später sind wir schon bei den Landungsbrücken.


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3 TAGE IN HAMBURG
REISEBERICHTE AUS DEUTSCHLAND